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SPIELER

Daith hieb missmutig auf die Rankengewächse vor ihm ein. Mit dem schmalen Kurzdolch, der die Bewaffnung der Eldar Gardisten vervollkommnete, war er im Kampf gegen die üppige Vegetation des Dschungels eindeutig im Nachteil.
Auch seine vier Mitstreiter kämpften gegen die Tücken des Dschungels. Alle hatten ihre grünen Helme an die Gürtel gebunden, und die Shurikenkatapulte geschultert. Ihre verschwitzten Mienen verrieten ihren Unmut, als sie Daith dabei halfen tiefer in den Urwald einzudringen. Wie konnten die Menschen nur einen Ort wie Bor´tagal, oder Myridan wie sie den Planeten nannten so verkommen lassen? Waren sie nicht fähig die Schönheit der Natur zu erhalten? Ihre Wunder zu würdigen und sich zu nutze zu machen? Offensichtlich nicht. Die kleine Gruppe kam nur schwer voran, und ohne die Hilfe der Aspektkrieger, welche das Gefolge um den Hohen Runenpropheten Eliatan Menuid eskortierten hätten sie es wohl nicht geschafft. Die Asuryans Jäger halfen den Gardisten mit ihren Kurzschwertern, die sie normalerweise am Bein trugen. Die Banshee Kriegerinnen rodeten mit ihren Energieschwertern ganze Rankengeschwüre. Die Feuerdrachen verbrannten mit kurzen, kontrollierten Feuerstößen den Waldbewuchs ringsum und über ihnen schwebte fast lautlos ein Falcon Antigravpanzer über dem Blätterdach. Hinter den Asuryans Jägern schritten die Runenleser des Propheten durch das Dickicht, und bereiteten den Weg für ihren Meister. Trotz der schwülen Hitze und des schwierigen Pfades wirkte Eliatan Menuid kein bisschen erschöpft. Obwohl seine Gesichtszüge durch den Phantomhelm verborgen wurden strahlten seine Bewegungen natürliche Ruhe und Würde aus.
Nur die Skorpionkrieger unter dem Kommando des Exarchen Lunder Ultrahen waren nicht zu sehen. Vor einer guten Stunde hatten sich die Aspektkämpfer von der Expedition entfernt, um die Gegend zu erkunden. Daith konnte sich daran erinnern, wie ihre grünen Rüstungen buchstäblich mit der Umgebung verschmolzen waren als sie sich gebeugt und lautlos ins Unterholz geschlagen hatten.

Daith wusste nicht genau, warum es für den Runenprophet von Interesse war sich hier durch den Dschungel zu mühen. Er hatte gehört das sie eine verborgene ehemalige Kultstätte suchten. Aber Daith war sich nicht sicher.
Daith wusste nur, dass er eigentlich gar nicht hier sein sollte. Der Pfad des Kriegers hatte ihn nie interessiert. Natürlich war das für einen Biel-Tan Eldar nicht unbedingt eine gute Voraussetzung, aber Daith gehörte zu jenen, die Kriegsangelegenheiten immer gerne den Aspektkriegern überlassen hatten. In erster Linie war Daith Schmied. Oh, was für wundervoll perfekte Arbeiten seine Brüder in der Kunstschmiede wohl jetzt in diesem Moment vollbringen würden! Die Nützlichkeit mit dem Schönen zu verbinden war schon immer ein großes Talent seines Volkes gewesen und Daith musste unwillkürlich an die kunstfertigen Gefäße, Beschläge und Skulpturen denken, welche durch die Geschicklichkeit seiner Hände Form gewonnen hatten. Dafür waren seine Hände bestimmt, und nicht um ein Shurikenkatapult zu halten, das er ja doch niemals abfeuern würde. Aber es war an der Zeit gewesen sein Pflichttraining auf dem Pfad des Kriegers zu absolvieren, und Daith musste sich den Entscheidungen des Rats der Seher fügen.
Er konnte im Gegenteil zu anderen Angehörigen seines Volks nichts edelmütiges oder großartiges in den Kriegerschreinen sehen. Er empfand keine Bewunderung für die Kampffertigkeiten der Exarchen. All dies war...nicht perfekt, und das war es was Daith brauchte. Perfektion. Die Tatsache, dass er bei einen zweifelhaften Einsatz in einem dubiosen Krieg auf einem verwilderten Planeten sein Leben riskieren musste, trug nicht gerade zur Besserung seiner Stimmung bei.

Eliatan Menuid, Runenprophet des Weltenschiffs Biel-Tan verlangsamte seine Schritte. Niemand schien es zu bemerken. Die Krieger der Expedition schlugen sich weiter durch den dichten Dschungel und auch seine eifrigen Runenleser schienen durch das Terrain abgelenkt. Eliatan blieb schließlich stehen und schloss die Augen. "Was gibt es alter Freund?" fragte er den Wald mit ruhiger Stimme und ernstem Interesse.
Lunder Ultrahen versteifte sich und nahm Haltung an. Ohne seine Bewegungen hätte man den Exarchen zwischen den bewachsenen Riesenbäumen niemals erkannt. Seine dunkelgrüne Rüstung ließ in buchstäblich mit dem Hintergrund verschmelzen. Jetzt machte er ein paar Schritte auf Eliatan zu und nahm seinen Helm ab. Lunder´s Gesicht war ausdruckslos wie stets. Seine dunklen Augen schienen geweitet und er strich einen seinen kurzgeflochtenen Zopf in den Nacken zurück. Der Rest seines Haupthaares war kurzgeschoren, und nur noch als dunkelblonder Flaum zu erkennen. Sein Energieschwert ruhte in der reich verzierten Scheide auf seinem schmalen Rücken.
"Es scheint Probleme zu geben Herr!" Lunder kam ohne Formalitäten auf den Punkt.
Obwohl Eliatan Lunder schon seit Hunderten von Jahren kannte sprach ihn der Exarch immer noch mit seiner Respektbezeichnung an. Für die beiden war es zu einer festen Floskel verkommen.
"Welcher Art?" Fragte Eliatan ruhig, denn er kannte die Antwort bereits. "Chem-Pan-Sey, Herr!" Lunder spie das Wort förmlich aus.
"Meine Krieger und ich sind einen guten Kilometer von hier auf sie gestoßen. Es sind Krieger der sogenannten Space Marines. Sie tragen silberne Rüstungen."
Eliatan lächelte. "Du sprichst von den Kriegern des Legio Astartes Silver Skulls. Abkömmlinge Roboute Guillaumes. Mächtige Kämpfer im Dienste des Imperators der Menschheit. Ich weiß von ihrer Anwesenheit." Wenn Lunder erstaunt war zeigte er es nicht. Doch er sprach nicht.
"Sind es viele?" Fragte der Prophet. "Nein, Herr" Gab der Exarch zurück. "Nur ein paar Dutzend, unterstützt von leichten Angriffsfahrzeugen auf Antigravbasis." Lunder lächelte. Es sah so aus als täte er das nicht oft. "Es ist eine Expedition. Offensichtlich haben sie das selbe Ziel wie wir. Sie wollen die heilige Stätte von Gout´gonra finden!"
"In der Tat..." murmelte der Prophet. "Wir können sie aufhalten Herr. Meine Krieger beobachten jeden Schritt dieses primitiven Gesindels.
Wir könnten unsere Streitmacht leicht in Position bringen um sie auszulöschen! Wir könnten..." Lunder verstummte, als er die desinteressierte Miene seines Gegenübers bemerkte. "Ein weiterer Beweis dafür, das meine Kollegen von Ulthwé besser ihre tölpelhaften Versuche die Anlage aus dem Weltraum zu aktivieren unterlassen hätten. Es war klar, das der immense Anstieg psionischer Energie selbst von ihnen registriert werden musste."
Eliatan blickte Lunder an und beide setzten sich in Bewegung.
"Ich hätte heftiger gegen diese Versuche intervenieren sollen. Aber ich dachte, dass die Menschen zu beschäftigt mit der Orkinvasion sein würden. Nun gut..."
Die beiden schlossen zur Gruppe auf. "Ich kann schon seit einiger Zeit die Anwesenheit eines anderen Psionikers spüren. Er wird ebenso wie ich der Aura der Anlage folgen, und seine Gefährten dort hinführen. Begib dich zu deinen Kriegern. Befiehl ihnen zu warten. Wir werden zu geeigneter Zeit zuschlagen." Lunder nickte kurz. Dann verschwand er ihm Dickicht.
Zufrieden lächelte Eliatan. Die Eldar hatten es schon immer verstanden die schwachen Chem-Pan-Sey zu manipulieren und zu kontrollieren. Vielleicht zahlte sich diese Fähigkeit ein weiteres mal aus. Vielleicht konnten die arkanen Suchdetektoren der Menschen die Anlage von Gout´Gonra finden. Aber dann würden die Eldar bereitstehen, um den Menschen die verantwortungsvolle Aufgabe des Schutzes der Anlage...abzunehmen.



Urheberrecht: Michael Zupp, 2002



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