Tharos kniff seine Augen zusammen, um in dem spärlichen Licht etwas erkennen 
  zu können. Die Hauptbeleuchtung wurde nun durch ein paar rote Lampen ersetzt, 
  die die Gefechtsbereitschaft des Bunkerkomplexes anzeigten. Er spähte über die 
  notdürftig errichtete Barrikade und sah in den von grünen Blut und von Einschusslöchern 
  gezeichneten Gang, in dem sich die Tyraniden auf ihren nächsten, verheerenden 
  Angriff vorbereiteten. Tharos fuhr sich mit der Handfläche über sein schweißnasses 
  Gesicht und ließ seinen Blick schweifen. Links und rechts sah er seine 
  Kameraden. Brander, der den schweren Bolter noch mal durchcheckte. Daneben, 
  mit dem Rücken an die Barrikade gelehnt, saß Andresen. Gestern hatte Tharos 
  seinen halben Sold beim Karten spielen an ihn verloren. In einer Woche wäre 
  er verlegt worden, endlich raus aus diesem sterilen Bunker, aber nein diese 
  verdammten Tyraniden mussten ja unbedingt jetzt angreifen. "Solche Sachen passieren 
  auch immer nur mir", murmelte Thraos als er sein Gewehr überprüfte. Er sah auf 
  die Anzeige seiner Energiezelle und runzelte die Stirn als das Display orange 
  aufleuchtete. "Ein paar von diesen Viechern werde ich damit schon noch erledigen 
  können", dachte er. Hinter der ganzen Barrikade machte sich eine düstere Stimmung 
  breit. Sie alle wussten, dass sie diesen Bunker nie lebend verlassen würden 
  und der Tod unausweichlich sein würde. Es war nur noch eine Frage der Zeit, 
  bis die Tyraniden auch diese Verteidigungslinie durchbrechen würden. Es waren 
  vielleicht noch ca. 30 Mann hinter dieser Verschanzung. Ein Großteil von Tharos 
  Kammeraden wurden in den ersten 20 Minuten des Tyranidenangriffs abgeschlachtet. 
  Die äußeren Sektionen des Bunkers waren ohne große Gegenwehr an die Tyraniden 
  gefallen. Es brauchte kostbare Zeit um eine Verteidigung zu organisieren und 
  so konnten diese Viecher bis zu Schleuse T 7 vordringen. "Fertig machen." Tharos 
  vernahm die Stimme von Sergeant Gromann. Seine Stimme spiegelte die ganze Anspannung 
  wieder, die auf den Soldaten lag. Tharos sah Schatten, die schnell den Gang 
  entlangkamen. Er nahm sein Gewehr in den Anschlag und visierte die Schatten 
  an. "Ich werde mein Leben so teuer wie möglich verkaufen, das schwöre ich beim 
  Imperator", murmelte Tharos, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass es 
  egal ist, ob er 10 oder 100 töten würde, es kämen wieder 200, um an die Stelle 
  der Getöteten zu treten. Mit einem Kopfschütteln vertrieb Tharos diese Gedanken 
  und konzentrierte sich auf sein Ziel. Als sie ins Licht traten, überkam Tharos 
  ein Schauer. Sie waren groß, mit roten Chitinplatten, ein vor Zähne nur so starrendes 
  Maul und zwei ca. 1 Meter langen Klauen. "Ganten", wurden sie von seinen Kameraden 
  genannt. Noch bevor der Feuerbefehl von Sergeant Gromann erklang, drückte Tharos 
  den Abzug seines Gewehr voll durch und schickte einen zischenden Strahl auf 
  eine diese Kreaturen. Der Strahl traf den Unterleib dieser Missgeburt und riss 
  ein großen Loch hinein, aus dem violettes Blut sprudelte. Die Kreatur taumelte, 
  sackte aber schließlich zu Boden und blieb bewegungslos liegen. Adrenalin schoss 
  durch Tharos Körper als er den Ganten tot am Boden sah. Sogleich fielen die 
  Waffen seiner Kameraden ein und streckten Dutzende, auf die Verteidiger zustürmende 
  Ganten nieder. Tharos glaubte wieder an eine Überlebenschance als er sah, wie 
  viele Ganten dem Feuer der Imperialen Truppen zum Opfer fielen. Mit Erschrecken 
  musste er aber feststellen, dass die Tyraniden immer näher kamen. Er schob die 
  nächste Energiezelle in seine Waffe und hielt wieder auf die Ganten. Mit einem 
  gewaltigen Satz landete einer dieser Wesen inmitten der Verteidiger und fing 
  sogleich an die Soldaten mit seinen Sichelklauen zu zerfetzen. Tharos drehte 
  sich und entlud eine Salve in die Kreatur. Drei Verteidiger hatte dieses Mistding 
  mit in den Tod genommen. Es sah schlecht aus. Sie kamen immer näher und näher 
  und um so mehr verwickelten sie die Verteidiger in blutige Nahkämpfe, in den 
  sie die schlechteren Karten hatten. Noch hielten sie stand. Er sah Andresen 
  wie er einen Ganten niederstreckte, der sich hinter die Linien verirrt hatte. 
  Doch bevor er nachladen konnte, wurde er von einem weiteren Ganten in zwei Stücke 
  gehackt. Tharos zog sich nun ein paar Meter weiter zurück, da die Barrikade 
  nicht mehr zu halten war. Die leblosen Augen von Brander starrten ihn an, als 
  sich rückwärts bewegte und sein Blick auf den mittlerweile verstummten schweren 
  Bolter fiel. Neben ihm waren ca. noch 7 Kameraden einschließlich des Sergeants. 
  Unglaublich wie schnell diese Tyraniden waren. Keine 5 min. nach dem Angriff 
  waren sie durch die Verteidigungslinie gebrochen und hatten einen zu hohen Blutzoll 
  von den Verteidigern gefordert. Irgendetwas lief Tharos ins Gesicht. Er wischte 
  es mit den Fingern ab. "Es ist Blut", stellte Tharos erschreckt fest. 
  Er drehte sich um und sah wie Neumus von zwei Klauen aufgespießt wurde, die 
  aus seiner Brust hervorstanden. Eine weitere Kralle schnitt seinen Kopf glatt 
  über dem Kinn entzweit. Eine wahre Blutfontäne spritze aus dem Kopfstumpf und 
  verwandelte alles im Umkreis von zwei Metern in ein Denkmal des Schreckens. 
  Überall hörte er die Schmerzenschreie der Soldaten und die Siegesschreie der 
  Tyraniden. Ein weiterer Soldat geriet unter die Klauen dieser Biester. Noch 
  20 Meter bis zur Schleuse und noch drei Kameraden. Aus den Augenwinkel sah Tharos 
  etwas aufblitzen und versuchte darunter wegzutauchen. Doch zu spät! Etwas traf 
  in hart auf die Brust. Mit einem lauten Schlag prallte er gegen die Stahlbetonwand 
  des Bunkers. Dunkles Blut rann in Strömen über Tharons Lippen. Benommen sah 
  Tharos an sich herunter und erkannte eine klaffende Wunde, die quer über seine 
  Brust verlief. Die Ohnmacht bekämpfend konnte Tharos beobachten wie die letzten 
  seiner Kameraden kurz vor der Schleuse niedergemacht wurden. Es war vorbei und 
  das wusste auch Tharon. Sein Leben lief wie in einem Film nochmal vor seinem 
  geistigen Auge ab. Seine Kindheit auf dem Agrarplaneten Omiru 3, die Schulzeit 
  in der er zu den Klassenbesten gehörte, seine Ausbildung in einem schäbigen 
  Ausbildungslager, irgendwo in einem imperatorverlassenen Ende der Galaxis und 
  schließlich sein Tod. Eine große Blutlache hatte sich um Tharon gebildet und 
  langsam begannen die Konturen vor seinen Augen zu verschwimmen. Er blickte nochmal 
  auf die Barrikade zurück und sah nur noch Tod und Verderben. Alle waren tot. 
  Keiner würde je lebend aus diesem Bunker entkommen. Sie hatten gekämpft und 
  verloren. Bitter lächelte Tharos. Ein Gant kam mit langsamen Schritten auf ihn 
  zu, während seine Artgenossen an ihm vorbeistürmten, nur um noch mehr Menschen 
  zu töten. Der Gant hob seine Sichelklingen zum Todesstoß. Tharos blickte sich 
  nach seinem Gewehr um. Es lag auf der anderen Seite des Ganges, mit roten Blut 
  verschmiert. "Das war es wohl, aufgeschlitzt von einem Tyraniden, soll das mein 
  Ende sein?" "NEIN!" schrie Tharos und nahm die letzte Granate, die noch an seinem 
  Gürtel hing und entsicherte sie. Der Gant hielt inne, vielleicht wusste er was 
  Tharos in seiner Hand hielt. "Wir sehen uns in der Hölle, du Bastard." Klirrend 
  fiel der Sicherungsstift zu Boden.
  
  Das letzte was Tharos sah war ein helles Licht...