Der Archon und sein Diener
Seit jeher gibt es die Kabale der leeren Augen im westlichen Teil der Unterwelt
  von Commoragh. In dieser Kabale regiert Lord Aidan mit eiserner Hand - viele
  aufständige Archonten und Haemonculi hat er schon niedergestreckt und noch
  größer ist die Zahl seiner besiegten Feinde. Doch es ist ruhig geworden
  um den Lord, er hat nicht mehr die Vormachtstellung die er mal hatte und er
  ist auch nicht mehr der meistgefürchtete Lord der Stadt, Asdrubael Vect
  hat mit seinem jüngsten Vorstoß in das Herz des Imperiums für
  Angst und Schrecken gesorgt und ist der zur Zeit meistgeachtete Lord in Commoragh.
"Du wagst es..." 
  "Aber mein Lord..." "... schweig!" 
  Aidan saß nicht mehr auf seinem Thron, er war aufgesprungen und hätte
  den vor ihm stehenden Haemonculus fast mit einem Schlag den Schädel gespalten.
  "Was soll das heißen, Asdrubael ist der stärkste Lord, wer hat
  denn die Ultramarines aus dem Warp vertrieben, wer hat sich persönlich
  Grishnak gestellt, WER!?" Der Haemonculus zuckte kurz, fing sich aber dann
  wieder. "Das ward ihr mein Lord, aber das ist schon mehrere Jahre her,
  mittlerweile haben sich verschiedene Space Marines Orden im Warp ausgebreitet,
  ihre Technologien schreiten langsam voran und bis sie den Warp beherrschen wird
  nicht mehr viel Zeit vergehen - wir müssen handeln!" Aidan dachte
  kurz nach, nickte, drehte sich um, nur um im selben Moment mit einem Rückhandschlag
  den Kopf des Haemonculus sauber von seinem dünnen Hals zu trennen. "Er
  hat recht," schrie der Lord, "er hat verdammt noch mal recht!"
  Wieder schlug er zu, diesmal traf es fast Hehlem, die Anführerin des verbündeten
  Hagashîn Kultes. Diese wich geschickt aus, so dass der Lord seine künstliche
  Hand in den Marmorpfeiler hinter Hehlem grub. Auch wenn er sie nicht getötet
  hatte, so lies das riesige Loch in dem harten Marmorpfeiler sie erschaudern.
  "Mein Lord," fing sie an "wir müssen handeln..." "Schweig!"
  sagte Aidan wieder. Er konnte es nicht fassen, diese Ratschläge glichen
  einer Revolution, man zweifelte an ihm und das konnte er nicht zulassen! "Shamir!"
  rief er in die Dunkelheit und langsam kam die hagere Gestalt des Haemonculus
  aus dem Schatten. "Shamir, bereitet alles vor!" "Mein Lord, was
  soll ich vorbereiten, planen sie eine Konferenz oder eine Krisensitzung, soll
  ich die Anführer der Krieger und Inccubi rufen lassen?" Aidan begann
  zu lachen. Er lachte, dass den versammelten Anwesenden der Atem stockte. Nur
  Hehlem nickte und schrie "Lord Aidan, der Hagashînkult der Angst
  steht zu deiner Verfügung, wo soll die Reise hingehen?" Aidans Augen
  wurden zu Schlitzen "Lasst uns in den Warp eindringen, lasst uns Asdrubael
  aus dem Warpraum vertreiben, dann die Space Marines und alle anderen, die sich
  in mein Gebiet getraut haben. Aidan ist nicht tot, ich habe vielleicht die Zügel
  schleifen lassen, aber der Schlafende ist erwacht und wird zurückschlagen
  mit einer noch größeren Härte, als jemals zuvor. Ruft meine
  Inccubi, nicht die neuen, nein meine Palastgarde, ruf die Veteranenkrieger,
  ruft die Hagashîngladiatoren und bereitet die Schattenbarken vor, Aidan
  wird kommen und er wird Verderben über alles bringen, was sich ihm in den
  Weg stellt!" Gebannt starrten alle ihn an, warteten auf ein Zeichen zu
  gehen. In dem Moment holt der Lord aus und schlägt ein zweites Mal zu.
  Der Marmorpfeiler wurde glatt durchtrennt, die Decke und der Boden bekamen Risse
  von der hervorgerufenen Erschütterung und alle wussten, dass ihr Lord zu
  allem bereit war - die Jagd konnte beginnen.
  Ihre Muskeln zuckten und Hehlem dachte an ihre Zeit in den Arenen von Commoragh
  zurück. Es ging das Gerücht um, dass ein Krieger schon vor dem Kampf
  wusste, wie er ausgehen würde und das beunruhigte sie. Sie hatte nie zuvor
  solch ein Zucken gespürt und dachte sich, was das zu bedeuten hatte. In
  ihrem kahlrasierten Kopf spielten sich Szenen vom bevorstehenden Kampf ab, wie
  sie dem Infanteristen ihre Splitterpistole an die Schläfe drückt und
  abdrückt, mit den Augen schon auf der Suche nach dem nächsten Opfer,
  wie sie den Anführer des gegnerischen Kommandotrupps erblickt und sich
  mit ihrem kreischende Kampfgeschrei auf ihn stürzt. Der gegnerische Offizier
  bemerkt sie spät, aber rechtzeitig genug, um ihren ersten Angriff abzuwehren
  und mit dem Kettenschwert zum Schlag auszuholen. Hehlem blockte diese Attacke
  mit ihren Hydradolchen und ärgerte sich wieder mal darüber, dass sie
  solch eine langsame Nahkampfwaffe gewählt hatte. Nichtsdestotrotz fuhr
  sie herum und schien mit den Klingen einen Tanz des Todes zu vollführen,
  doch der gegnerische Offizier zeigte sich in keinster Art beeindruckt. Zwei
  kurzen Plasmastössen aus seiner Pistole ließ er eine eher plump wirkende
  Drehung folgen um dann mit dem Kettenschwert und weiteren Schüssen auf
  Hehlem loszugehen. Die unerwartete Wendung – normalerweise war Hehlem
  die Angreifende – zusammen mit ein wenig Glück bei seinen Schüssen
  zwang die Hagashîn in die Knie und sie sah sich schon tot, als von der
  Seite ein surrendes Geräusch sich näherte, dass sie nur zu gut kannte.
  Der Incubbus der sich näherte machte keine großen Anstrengungen,
  um irgendwie akrobatisch bei seinen Aktionen auszusehen, trotzdem trenne sein
  Rückhandschlag den Pistolenarm des Offiziers in einem Zug ab. Geschockt,
  aber nicht zu stoppen rannte der Offizier weiter auf Hehlem zu, wild mit seinem
  Schwert fuchtelnd. Bewunderung war das letzte, was Hehlem empfand, Bewunderung
  für einen Menschen, der gegen einen Incubbus und eine Hagashîn so
  tapfer kämpft, doch weiter kam sie nicht; der Schlag des Offiziers traf
  ihren Arm, die Kettenblätter des Schwertes drangen mühelos durch das
  zarte Gewebe und weiter durch ihre Rippen, bis sie irgendwann vor ihrer Lunge
  stoppten, da der Besitzer mittlerweile mit einem weiteren Schlag des Vollstreckers
  geköpft wurde. Hilfe suchend wand sie sich an den Inccubus, doch durch
  die Schlitze des Tormentorhelmes konnte sie die Besessenheit spüren, die
  in dem Krieger steckte. Sie wusste genau, dass er ihr nicht helfen würde,
  streckte trotzdem ihren noch intakten Arm aus, der auf halber Strecke aber wieder
  zu Boden fiel, genauso wie sie selbst.
  Das Brummen der Antigravmotoren der Schattenbarke riss sie aus ihren Visionen,
  unbewusst fasste sie sich an ihre Rippen, erleichtert, noch Fleisch zu spüren.
  Sie hatte schon häufig von Todesvisionen gehört, die von anderen Hagashîn
  vor Schlachten berichtet wurden, doch nie kam eine von ihnen lebend aus der
  Schlacht um diese zu widerlegen. Doch sie wusste, dass es ihre Bestimmung war
  dem Kult zu dienen. Wenn sie den Offizier sehen würde, würde sie sich
  ihm stellen, so war es vorausbestimmt und so wird es geschehen, sie konnte sich
  nicht vor ihrem Schicksal verstecken. Hastig griff sie zu ihrem Kampfdrogeninjektor
  und fühlte plötzlich keine Angst mehr, nur noch Hass gegen alles und
  jeden, sie wusste dass sie sterben würde und der Gedanke beruhigte sie
  und als die Schattenbarke sich der Erde näherte war sie die Erste, die
  mit lautem Geschrei von Bord sprang. Heute würde viel Blut fließen
  und sie freute sich darauf und dachte auch schon im selben Moment nicht mehr
  darüber nach.
Aidan beugte sich über die Leiche der Hagashîn und musterte sie
  kurz. Ihre Verwundungen waren schrecklich, aber er bemerkte noch ein letztes
  Fünkchen Leben in ihr und da er schon immer ihre Kampfkunst und Wut bewundert
  hatte, befahl er seinen Kriegern, ihren Leichnam seinen Haemonculi zu bringen.
  Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, denn die nächste Angriffswelle
  der Terraner rückte an und er freute sich zu sehr auf die Zerstörung,
  die sie anrichten würden.
Ihre Arme fühlten sich schwer an, doch kraftvoll. Ihre Augen schmerzten,
  doch sie sah so klar wie nie zuvor. Ihre Beine fühlten sich erstaunlich
  gut an, doch als sie sie ansehen wollte, musste sie bemerken, dass sie nicht
  mehr da waren! An ihre Stelle war eine Apparatur getreten, die sie nur zu gut
  kannte. Sie hatte schon oft Seite an Seite mit ihnen gekämpft, doch nun
  war sie selbst einer von ihnen. Ihr entglitt dieser Gedanke, denn sie war wohl
  noch nicht stark genug für eine solche Erfahrung – verängstigt
  schlief sie wieder ein.
  
  Die ersten Geh- bzw. Schwebeversuche sahen noch recht unbeholfen aus, aber nun,
  da sie gelernt hatte, ihre Antigravmotoren, ihren Talosstachel und ihre Talosklauen
  zu benutzen avancierte sie schnell zu einem gefürchteten Gegner in den
  Arenen von Commoragh und erhielt Jubel, wie selten zuvor. Und auch im weiteren
  Verlauf der Kreuzzüge von Aidan war sie sein bestes Werkzeug, niemand richtete
  so viel Zerstörung an, wie sie, niemand rückte so unbarmherzig vor
  und schnitt durch die Reihen der Feinde, wie der Talos namens Hehlem. 
In einem einsamen Moment, während einiger Wartungsarbeiten in der Werkstatt
  von Shamir dachte Hehlem an die Vergangenheit – an ihre Zeit als Hagashîn.
  Längst hatte sie sich mit ihrer neuen Rolle abgefunden, doch noch immer
  dachte sie gerne zurück an die Zeit, als sie noch auf zwei Beinen mit Kampfgeschrei
  in die Schlacht ziehen konnte. Die Töne, die sie jetzt von sich gab waren
  grässlich, doch Shamir erkannte, dass sie nachdenklich war und schnitt
  ihr durch diesen Gedanken. „Es gibt Herrscher und Diener, die Herrscher
  bestimmen über das Schicksal der Diener, die Diener sind das Schicksal
  der Herrscher. Ihr ward eine große Kriegerin, ich habe euch oft kämpfen
  sehen, ihr ward ein Herrscher, doch jetzt ist euer Schicksal das eines Dieners,
  ihr dient aber nicht irgendjemandem, sondern der Kabale und wenn die Kabale
  herrscht, so herrscht auch ihr.“ Hehlem dachte noch kurz über das
  was der Haemonculus gesagt hatte nach, nickte kurz und schwebte langsam aus
  dem Raum. „Der Weg ist das Ziel, heißt es in den Geschichtsbüchern
  der Menschen und wenn ich den Weg entlang schweben soll, dann schwebe ich...“,
  dachte sie sich noch und verließ die Werkstatt.
Krieger des Warp
Die Schattenbarke senkte sich langsam durch den Nebel, die Servomotoren brummten
  leise, während unter ihnen die Schlacht tobte. Lord Aidan selbst führte
  diesen Angriff und die Space Marines der Wolfsgarde hatten sich als der erwartet
  schwere Gegner erwiesen. Seine Kriegertrupps waren fast aufgerieben durch gleichmäßigen
  Beschuss und konzentrierte Nahkampfangriffe. Mit diesem letzten Zug wollte der
  Lord den Kampf wenden und Verderben über seine Feinde bringen. Kaum war
  der Boden sichtbar, stürzten auch schon die ersten Inccubi von ihrem Gefährt
  und Kristalle schossen aus ihren Helmen und ihre Waffen begannen aufzublitzen.
  Auch Aidan konnte der Verlockung nach Blut und Pein nicht widerstehen und pumpte
  sich eine Extradosis Kampfdrogen, die ihn kurz erschütterte und dann aber
  in einen Rausch verfallen ließ, der gleich 2 Marines zu Boden schickte.
  Durch den begrenzten Platz auf der Schattenbarke hatte er nur 8 Inccubi bei
  sich und einer von ihnen fiel bereits dem konzentrierten Angriff des gegnerischen
  Anführers zum Opfer, dem Aidan sich jetzt stellte. Er blickte noch kurz
  rüber zu Shamir und lächelte, als er sah, dass um Shamir plötzlich
  grelles weißes Licht entstand und Blitze es durchzuckten. Auch der Gardist
  gegenüber von ihm war erstaunt und verängstigt als er das Licht sah,
  aber Aidan beendete seine Furcht und verwandelte sie in pure Angst und Ersetzen
  als aus seinem Terrorfex eine Wolke zersplittertes Phantomkristall schoss und
  sich über dem Gardisten und 2 weiteren Opfern ausbreitete. Schnell hatten
  sich die Marines wieder gefangen, denn die Wolfsgardisten hatten sich das ganze
  Gefecht über schon als sehr standhaft erwiesen und mussten jetzt für
  ihren Trotz bezahlen. 5 wilde Bestien stießen durch das Licht, dass sich
  vor ihnen auftat und die peitschenden Rufe eines Bestienmeisters folgten ihnen.
  Sofort stürzten sich die Kreaturen aus dem Warp auf die wehrlosen Opfer
  und bissen sich in allem fest, was irgendwie nach Gegner aussah. Aidan lächelte
  wieder, doch jetzt kam Verstärkung an, ein ehrwürdiger Cybot und eine
  Horde Wölfe kamen auf ihn zu gefolgt von einer Gestalt, die nur der oberste
  Wolf sein konnte. Hin und her gerissen zwischen der Kampfmaschine und dem Krieger
  stürzte Aidan sich an den Wölfen vorbei auf deren Anführer und
  schnitt sogleich mit mehreren Hieben seiner Energiewaffe durch die schwere Panzerung
  eines Arms und seiner Hüfte. Geschwächt aber nicht geschlagen schlug
  der Marine zurück und mehrere Blitze zuckten, als das Schattenfeld Aidans
  sich bemerkbar machte und den Krieger für kurze Zeit ins Dunkle rückte
  und die Attacken verpuffen ließ. Aidan atmete in diesem Schutz kurz durch
  und sah den Cybot, wie er durch die Reihen seiner Inccubi schnitt und diese
  immer weiter zurückdrängte. Die Schattenlanze der Schattenbarke blitzte
  kurz auf, nur um einen Strahl schwarzer Materie auszustoßen, der durch
  ein Bein der Maschine schnitt und sein Knie zu Klump verarbeitete. Das verschaffte
  seinen Kriegern Zeit zum Rückzug dachte Aidan, doch jetzt muss zuerst dieser
  Lord sterben, auch wenn Aidan dadurch von seiner Armee abgetrennt wurde. Er
  stieß vor und schlug wieder zu, während er durch seine Kampfdrogen
  immer wilder wurde und wahrscheinlich seinem Körper beträchtlichen
  Schaden zufügte. Ein weiterer Schlag auf den Arm trennte diesen vom Körper
  des Wolfslords ab und die nächsten Attacken würden dadurch an Stärke
  gewinnen. Aber plötzlich hörte Aidan ein Heulen hinter ihm und er
  wusste, dass die Wölfe mit seinen Warpbestien fertig waren und nun zurückkamen
  um ihrem Meister zu helfen. Diese Unachtsamkeit wurde Aidan fast zum Verhängnis,
  da er um ein Haar ein Bein verlor, als der Lord seine Plasmapistole nach unten
  schwenkte und Aidan zu einem wilden Tanz zwang. Die Wölfe sprangen hervor
  und Aidan zerfetzte die Kehle des ersten mit einem gezielten Schlag und rollte
  sich nach hinten ab, weg von seinem eigentlichen Ziel. Der Terrorfex blitzte
  wieder auf, doch bestärkt durch die Anwesenheit des Wolfslords wichen die
  Bestien nicht zurück. Aidan fühlte ein beklemmendes Gefühl, als
  er mit dem Rücken an einer Felswand landete und nun von vier Bestien attackiert
  wurde, gepaart mit den Salven aus der Pistole des Lords. Eine blaue Macht schnitt
  durch die Kehle eines Wolfes und Blitze zerfetzten zwei weitere, als die Inccubi
  des Lords zurückkamen. Ein Schattenkatapult hatte das Cockpit des Cybots
  zertrümmert und den Inccubi gestattet zum eigentlichen Geschehen zurückzukehren.
  Angesichts der neuartigen Bedrohung zog es der Wolfslord vor, erst einmal den
  Rückzug anzutreten, doch dazu wollte Aidan es nicht kommen lassen. In einem
  letzten Kraftakt stieß er den Wolf von sich und sprintete dem gegnerischen
  Anführer hinterher. Er verzichtete dabei ganz auf seine Schusswaffen und
  die Verletzungen die er dem Wolfslord beigebracht hatte, verlangsamten jenen
  zunehmend. Aidan stieß einen markerschütternden Schrei aus und sprang
  dem Wolfslord in den Rücken, dieser drehte sich im letzen Moment zur Seite,
  aber Aidans Energiedolch schnitt an der Stelle, wo vorher ein Arm war vorbei
  in die Brust des Kriegers und machten dort nicht halt, sondern schnitten weiter,
  bis sie an die Wirbelsäule kamen und dort wurde die Attacke durch ein leises
  Knacken beendet. Scheinbar wurde überall auf dem Schlachtfeld diese Knacken
  gehört, denn die Armeen der Wolfsgarde zogen sich zurück oder wurden
  zurückgeschlagen. Aidan war entzückt, nicht nur über den Sieg
  den er gerade errungen hatte, sondern auch über die Angst, die er bei seinen
  Gegnern verursacht hatte. Er gab wieder einen Schrei von sich und die Krieger
  und Hagashîn stürzten von überallher den fliehenden Marines
  hinterher. „Keine Seele, die an den Imperator glaubt, wird heute dieses
  Schlachtfeld verlassen“, sagte er zu Shamir. Dieser nickt kurz und gab
  seine Befehle weiter. Sofort erhoben sich die Schattenbarken und flogen auf
  die Flotte des Gegners zu, die im All wartete und löschten diese unter
  geringen Verlusten aus. Jetzt, da die Wölfe eingeschlossen waren, würde
  die Jagd nach den Überlebenden losgehen und Aidan freute sich schon auf
  diese Art des Kampfes, denn finden und zerstören liegt in der Natur der
  Dark Eldar und niemand beherrscht diese Art des Kampfes so gut, wie sie. Für
  Aidan jedoch war diese Schlacht beendet, die Wölfe hatten ihm schwere Bisswunden
  zugefügt und der Kampf mit dem Lord hatte ihn ebenfalls nicht unbeschadet
  gelassen. Es würde eine weitere Schlacht geben, doch heute hatte er ausgedient,
  zum Wohle der Kabale und für Ruhm und Macht. Der Gedanke an die getöteten
  Gegner ließ Aidan zufrieden blicken und er tankte an ihren Seelen neue
  Kraft für die nächste Schlacht.
Schatten in der Dunkelheit
Ein Schatten in der Dunkelheit, langsam schlich Kryss zwischen den Häusern
  entlang, immer bedacht, seine fast perfekte Tarnung nicht aufzugeben. Er erblickte
  sein Opfer, als er schon fast erfolglos aufgeben wollte. Die Dracon des Hagashînkults
  der letzten Schreie war ein übermächtiger Gegner und im regulären
  Zweikampf würde er sie nie besiegen können, dachte er. Aber er hatte
  den Überraschungseffekt auf seiner Seite, obwohl das bei einer Dracite
  nicht viel zu heissen hatte, denn niemand kämpft so geschickt und tödlich,
  wie die Elitegladiatoren der Dark Eldar. Und ihre Leibgarde aus 3 Hagashîn
  machte die Sache nicht eben leichter. Kurz erwägte er, mit seiner Splitterpistole
  einen Schußversuch zu wagen, aber diese Möglichkeit gefiel ihm nicht,
  seine Waffe war vielleicht zu schwach um die stolze Kriegerin auszuschalten
  und mehr als einen Versuch würde er nicht haben. Er verschmolz mit dem
  Warp und huschte auf die andere Straßenseite, in der Hoffnung, eine bessere
  Möglichkeit zu finden. Aufgrund seiner jahrelangen Übung in Attentaten
  und Überfällen konnte er die andere Straßenseite unbemerkt erreichen
  und jetzt kämpfte er sich durch eine parallele Straße voran, um seine
  Opfer abzufangen. Da er auch hier keine Möglichkeit fand, die Dracite zu
  töten, forderte er schnell Verstärkung an und ließ der bleichen
  Kriegerin noch einige Minuten Lebenszeit. Als seine Gefährten angekommen
  waren, schätzte er die Situation neu ein. Fünf Mandraks gegen eine
  Hagashîndracite und drei Krieger, noch dazu hatten sie den Überraschungseffekt
  auf ihrer Seite – er grinste und gab seinem Gefolge den Befehl, in Stellung
  zu gehen.
Tyra hatte ein seltsames Gefühl, eine Art Vorahnung, sie schaute sich
  um, aber niemand war zu sehen. Sie hielt kurz inne und beobachtete die Umgebung.
  Sie hörte ein leises Rauschen, konnte aber dieses Geräusch erst nicht
  zuordnen. Als sie Schüsse hörte, wusste sie direkt Bescheid und machte
  ihre Waffen bereit – Mandraks – man hatte es auf ihr Leben abgesehen,
  aber so leicht würden sie es nicht kriegen. L´log starb auf der Stelle,
  als der konzentrierte Beschuss von drei Mandraks ihm den Brustkorb zerfetzte
  und Fryh fing sich mehrere Kristallsplitter in Kopf und Hals ein und fiel rückwärts
  um, blutend und kampfunfähig. Zwei gegen fünf hieß es schon
  nach wenigen Sekunden und Tyra stürzte sich auf den Mandrak, den sie als
  Anführer vermutete. Einen Gegner zu bekämpfen, den man nicht sieht
  ist schwer, doch Tyra kannte Mandraks, sie hatte schon oft Seite an Seite mit
  ihnen gekämpft und nun nutzte sie ihre Erfahrung, um Schüsse auf einen
  Schatten abzugeben und mit ihrem Falchion in seine Richtung zu schlagen. Die
  Schüsse gingen wie erwartet ins Leere und auch ihre Schläge trafen
  nicht das gewünschte Ziel, dennoch schaffte sie es, den Mandrak zurück
  zu drängen und von seinen Gefährten weg zu treiben. Unkonzentriertheit
  ließ die Tarnung des Mandraks langsam verschwinden und er wurde ein immer
  klareres Ziel für Tyra. Die nächsten Schüsse trafen ihn in den
  Arm und den Oberkörper und mit einem gezielten Schlag hieb sie den Kopf
  des Schattens von seinem Körper ab. Jetzt fiel die Tarnung komplett und
  der leblose Körper fiel zu Boden. Viel Zeit zur Freude hatte sie nicht,
  denn ihr letzter Rückhalt, Ryon, war ebenfalls tot, zerfetzt von vier Mandraks,
  die schon auf dem Weg in ihre Richtung waren.
  Kryss sprang über den Leichnam des Hagashîn, den er eben mit mehreren
  Wunden übersät und ausgeschaltet hatte und hatte nun nur noch sein
  ursprüngliches Ziel vor Augen. Sie waren jetzt Vier gegen Eine und jeder
  hatte Blut geleckt und wollte nun mehr. Die Dracite verschwand um die Ecke und
  Kryss und seine Anhänger rannten hinterher. Fliehen war untypisch für
  einen Dracite, doch in diesem Fall wusste er, dass sie auf sie warten würde,
  denn Flucht war zwecklos. Tyra kniete sich zum verschnaufen, sie nutzte ihren
  Kampfdrogeninjektor, um sich Adrenalin in die Adern zu pumpen und in den nächsten
  Momenten einen Vorteil zu erlangen. Sie sah die Schatten um die Häuserecke
  gleiten und stellte sich ihnen mutig. Mit Wut und Entschlossenheit stürmte
  sie auf die vier Gegner zu und schoss auf die Krieger des Schattens, einen traf
  sie und bevor diese zurück schießen konnten ging sie seitwärts
  in Deckung und wich dadurch der Rache der Mandraks aus. Die Schüsse verfehlen
  zwar das eigentliche Ziel, aber Kryss sprang jetzt auf die in Deckung befindliche
  Dracite zu und bedachte sie mit einer tiefen Schnittwunde am rechten Arm. „Zufall...“
  dachte er, als er sich kurz umblickte und Parageos zu Boden sinken sah, getroffen
  von einem Splitter ins Auge, der sich seinen Weg durch den Schädel bahnte
  und Parageos nicht viel Chancen ließ, sich zu wehren. Tyra war jetzt verwundet
  und stand mit dem Rücken zur Wand, die Mandraks trafen sie noch einmal
  am Bein und am Brustkorb und die Dracite sank halb zu Boden, verwundet, aber
  nicht geschlagen. Mit einem Satz hechtete sie auf den nächsten Mandrak
  zu, traf ihn am Arm und am Brustkorb und schickte ihn zu Boden, bevor Zareus
  sie in den Rücken schlug und auf den Bauch schleuderte. Sie war geschlagen
  und Kryss und Zareus standen nun über ihr. Sie war noch nicht tot, aber
  ihre Waffen hielt sie nicht mehr in den Händen und sie hatte auch keine
  Kraft mehr, sie aufzuheben. Kryss hob ihren Kopf und sah in ihre Augen. Schmerz
  und Hass sah er und diese wichen auch nicht, als er ihr mit seinem Energiedolch
  ins Rückenmark stieß und ihr Leben beendete.