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Streik in Mittelerde?
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Meldung verfasst am 28. September 2010
Autor: Torwächter [ torwaechter@sphaerentor.com ]
 

Bestreikt den Hobbit!
Die sieben mächtigsten Darstellergewerkschaften der wichtigsten englischsprachigen Filmproduktionsländer (3 aus den USA, 2 aus Kanada, 1 aus Großbritannien und 1 aus Australien) haben zum Boykott der "Hobbit"-Verfilmung aufgerufen, da sich diese nicht an gewerkschaftliche Vertragsvorgaben halte, wie z.B. bei Mindestlöhnen, Arbeitszeitenlimits, Krankenversicherungsstandards und Entschädigungszahlungen auch bei Ausfall. Die Schauspielergewerkschaften gehören zu den mächtigsten Organisationen in der Medienwelt und haben großen Einfluss. Sie wurden gegründet, um Darstellern gleiche und faire Löhne zu sichern, nutzen ihre Macht aber auch rigoros um gegen jeden vorzugehen, der von ihren Richtlinien und Maßgaben abweicht. In Nordamerika ist es daher sehr teuer und kompliziert geworden Filme zu drehen, weswegen Hollywood-Firmen seit einigen Jahren auf Länder ausweichen, in denen die Gewerkschaften keinen derart großen Einfluss haben, wie z.B. Deutschland, Osteuropa und Neuseeland. Um nun auch die mit ihnen verpartnerte neuseeländische Schauspielergewerkschaft zu mehr Einfluss zu verhelfen, haben die sieben anderen Gewerkschaften beschlossen, all ihren Mitglieder davon abzuraten, sich für den "Hobbit" engagieren zu lassen, bis die Produzenten einen umfassenden Generalvertrag bzgl. Einhaltung der gewerkschaftlichen Standards abgeschlossen haben, und es ihnen zu melden, falls jemand von der Produktion mit ihnen Kontakt aufnehmen sollte.

> Variety: Unions to thesps: don't work on 'Hobbit'


Dann eben nach Osteuropa?
Peter Jackson meldete sich daraufhin mit einem ausführlichen Statement zu Wort und droht damit, die Hobbit-Produktion von Neuseeland nach Osteuropa zu verlagern. Er betont, dass er nichts gegen Gewerkschaften habe (er selbst ist Mitglied in den jeweiligen Gilden für Regisseure, Produzenten und Drehbuchautoren), aber sieht die ganze Sache als einen Versuch der australischen Filmindustrie, sich etwas vom Erfolg der Neuseeländer abzugreifen. Die neuseeländische Schauspielergewerkschaft repräsentiere seiner Schätzung nach nur 10% der in Neuseeland arbeitenden professionellen Darsteller und würde von der australischen Gewerkschaft kofinanziert, die sich somit nur mehr Einfluss und Einnahmen im Nachbarland sichern möchte.
Weiter führt er aus, dass Warner Bros. sowohl bei der HdR-Filmproduktion als auch bei "King Kong" den vielen gewerkschaftslosen neuseeländischen Darstellern von sich aus Vertragskonditionen angeboten habe, welche den Standards der Gewerkschaften gleich kämen. Und auch denjenigen Darstellern, die Gewerkschaftsmitglied seien, habe man stets entsprechende Verträge unterbreitet. Man könne also nicht behaupten, dass man sich nicht an den Richtlinien orientiert habe und sich nicht um eine faire Behandlung und Bezahlung der Mitarbeiter gekümmert hätte.
Falls sich der Streikaufruf durchsetzen würde, prophezeit Peter Jackson seinem Heimatland eine lange Dürre was das Anlocken weiterer BigBudget-Hollywood-Produktionen betrifft. Der "Hobbit" habe in den letzten zwei Jahren mehrere Hundert Menschen beschäftigt und werde in den kommenden Jahren viele weitere Tausend Jobs generieren und sehr viel Geld in das Land bringen. Peter Jackson glaubt auch, dass die Gewerkschaften nach neuseeländischem Recht gar nicht an Stelle des Schauspielers zum Unterzeichner eines Generalvertrags befugt seien.

> Dominion Post: Peter Jackson's response to union claims


HdR-Darsteller unterstützen Gewerkschaften
Éomer-Darsteller Karl Urban, der inzwischen eine veritable Hollywood-Karriere hinbekommen hat ("Star Trek", "Bourne Supremacy", "Doom"), unterstützt die Forderung der neuseeländischen Gewerkschaft nach Erhöhung der Arbeitsstandards. Er würde es begrüßen, wenn Petre Jackson sich daran beteiligen würde, dass Neuseeländer zu den gleichen Konditionen arbeiten könnten wie ihre Kollegen in Australien, USA und Großbritannien. Laut der australischen Schauspielergewerkschaft hätten sich auch die Australier Cate Blanchett und Hugo Weaving sowie der Brite Sir Ian McKellen der Sache angeschlossen. Die Behauptung, es wäre gegen neuseeländisches Recht, bestritt die Gewerkschaft und verwies auf ein Gerichtsurteil von 2005, bei dem ein Modellhersteller für die HdR-Trilogie in höchster Instanz Recht bekam, dass er als Angestellter zu betrachten sei. Er erhielt daraufhin 38.000 neuseeländische Dollar als Erstattung für seine Kosten, welche ihm vertraglich nicht zugesichert waren.

> Dominion Post: Urban backs unions over Hobbit







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