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Hobbit ohne Peter Jackson?!
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Meldung verfasst am 23. November 2006
Autor: Torwächter [ torwaechter@sphaerentor.com ]
 

Hier der offene Brief in der von HdR Film-News übersetzten Fassung (Original ging an The One Ring:

Liebe Ring-Fans,

wie Ihr wisst, gab es in letzter Zeit ziemlich viele Spekulationen über den HOBBIT. Wir wurden oft gefragt, wann und ob der Film gedreht werde. Und wir haben immer geantwortet, dass wir sehr daran interessiert wären, diesen Film zu drehen - wenn man dies uns anbieten würde.

Vielleicht habt ihr auch mitbekommen, dass wir von Wingnut Films New Line Cinema verklagt haben, weil New Line Einnahmen von DIE GEFÄHRTEN unterschlagen hat.

Da es unterschiedliche Auffassungen zur Abrechnung gab, wollten wir mit dem Gerichtsprozeß bezwecken, dass eine neutrale Person, sei es ein Richter, eine Jury oder ein Vermittler, unbefangen die Abrechnungen prüft und eine Entscheidung herbei führt. Wir wären mit jeglicher Entscheidung einverstanden gewesen. Nach unserer Auffassung ist das nicht viel komplexer und deshalb gibt es in Filmverträgen auch immer eine Klausel, die einem das Recht einräumt, die Bilanzen zu überprüfen.

Wie auch immer. Wir haben immer betont, dass wir mit New Line Cinema erst über den HOBBIT sprechen würden, wenn dieser Rechtsstreit aus der Welt geräumt sei und wir Einblick in die Bilanzen bekommen haben. Das hat einen ganz einfach Hintergrund - Man kann nicht mit einem Filmstudio an einem teuren, aufwendigen und komplexen Film arbeiten, mit all der Verantwortung und dem Druck, den eine solche Produktion mit sich bringt, wenn man sich noch mit der Firma im Rechtsstreit befindet.

Und wir haben immer gesagt, dass wir den HOBBIT auch nicht nur als Ausgleich mit New Line produzieren wollten. Mit anderen Worten: Wir hätten niemals zugestimmt, wenn New Line uns den HOBBIT angeboten hätte, mit der Bedingung, dass wir die Klage zurückziehen. Das wäre nach unserer Auffassung nicht der richtige Grund gewesen und wenn der HOBBIT unter solchen Bedingungen entstanden wäre, wäre er von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Die Entscheidung für einen Film sollte vom Herzen kommen und nicht aus geschäftlichen Gründen. Wenn man mit einer Filmproduktion beginnt, übernimmt man auch eine riesige Verantwortung, der man nur mit absoluter Leidenschaft gerecht werden kann. Es ist diese Leidenschaft und nur diese Leidenschaft, die dem Film Herz und Seele gibt. Für uns kann das keine kaltherzige Geschäftsentscheidung sein.

Vor einigen Monaten gab es bereits einige Gerüchte um den HOBBIT, da MGM, die einen Teil der Rechte besitzen, verkündete, sie wollten den Film mit uns drehen. Das war etwas seltsam, den bis zu diesem Zeitpunkt hatte noch niemand von New Line bei uns angerufen und mit uns über das Projekt gesprochen. Das ging eine zeitlang durch die Medien, bis ein paar Wochen später unser Manager Ken Kamins einen Anruf vom New Line Cinema Vizegeschäftsführer Michael Lynne erhielt, der uns tatsächlich den HOBBIT anbot. Seine Bedingung war aber, dass wir im Gegenzug unsere Klage zurückziehen sollten, denn "so werden solche Angelegenheiten geregelt". Michael Lynne argumentierte, dass wir ja viel mehr Geld verdienen würden, wenn wir den Prozeß abbrechen und den neuen Filmvertrag unterschreiben würden. Das mag auch tatsächlich zutreffen, ist aber leider die schlechteste Grund für uns einen Film zu drehen.

Vor einigen Jahren erzählte uns Mark Ordesky, dass New Line Cinema nicht nur die Rechte für den HOBBIT, sondern auch für ein zweites Prequel zu DER HERR DER RINGE hat, in dem es um die Ereignisse zwischen den beiden Geschichten geht. Und wir haben schon damit gerechnet, beide Filme gleichzeitig zu drehen, so wie bei der Trilogie auch. Wir hatten auch erwartet, dass unser Rechtsstreit mit dem Studio irgendwann erledigen sein würden und wir dann frei über neue Ideen mit New Line sprechen könnten. Wir hatten geplant, mit der Vorproduktion und dem Design im nächsten Jahr während der Dreharbeiten zu THE LOVELY BONES zu beginnen. Wir haben sogar schon ein Treffen mit den Verantwortlichen von MGM geplant, um die Zeitpläne durchzugehen.

Wie auch immer, letzte Woche rief Mark Ordesky unseren Manager Ken an und teilte ihm mit, dass New Line Cinema uns nicht länger beim HOBBIT und dem anderen Prequel dabei haben möchte. Dieser Anruf sollte ein freundlicher Hinweis darauf sein, dass New Line Cinema derzeit für beide Projekte einen neuen Regisseur sucht.

Ordesky erkläre außerdem, dass New Line Cinema nur eine zeitlich begrenzte Lizenz von Saul Zaentz für die Filmrechte besäße (was übrigens nie zuvor erwähnt worden war). Da wir nicht vor Ende des Rechtsstreits zu neuen Verhandlungen bereit gewesen seien, werde das Studio jetzt einen anderen Regisseur engagieren.

Angesichts der Tatsache, dass New Line Cinema diese Entscheidung herbeigeführt hat, hatten wir das Gefühl, Euch, den Fans eine aufrichtige Erklärung der Ereignisse zu schulden.

Von Euch Fans hatten wir immer die größte Unterstützung und es tut uns sehr leid, dass unsere Beteiligung am HOBBIT so enden musste. Unsere Reise in Tolkiens Welt begann mit einem Telefonanruf von Harvey Weinstein bei Ken Kamins im November 1995 und endete mit einem Telefonanruf von Mark Ordesky im November 2006. Es waren großartige 11 Jahre!

Dieses Ergebnis haben wir niemals geahnt oder gewollt, aber wir sehen auch keinen Anlaß zur Verbitterung oder zum Haß. Uns bleibt keine andere Wahl, als uns von unserer Version des HOBBITS zu verabschieden und mit anderen, neuen Projekten weiterzumachen.

Wir senden allen, die das Privileg genießen bei der HOBBIT-Produktion dabei sein zu dürfen, unsere besten Wünsche und freuen uns schon darauf den Film im Kino zu sehen.

Herzliche Grüße und danke für die unglaubliche Unterstützung über all die vielen Jahre!

Einmal hin - aber nicht wieder zurück...

Peter Jackson und Fran Walsh



Produzent Saul Zaentz, der an allen drei Filmen kräftig mitverdient hat, und von dem die Verfilmungsrechte ursprünglich stammen, meinte erst kürzlich folgendes in einem Interview mit der Zeitschrift "Cinema":

Saul Zaentz zu einer "Hobbit"-Produktion: "Sie wird definitiv von Peter Jackson gedreht. Die Frage ist nur, wann. Er will zunächst einen anderen Film drehen. Nächstes Jahr fallen die "Hobbit"-Rechte an meine Firma zurück. Ich vermute, dass Peter noch so lange wartet, weil er bei uns den besten Deal der Branche bekommt. Auch er hat die Nase voll von den Studios: Seine Gewinnbeteiligung an der Ringe-Trilogie musste er bei New Line einklagen."

Es sieht also ganz danach aus, als ob New Line Cinema den Film noch schnell durchziehen möchte, bevor die Rechte abgetreten werden müssen und man ausgebootet ist. Ob auf solche Weise ein guter Film entstehen kann, ist mehr als fraglich. Gerüchten zufolge sei aber Sam Raimi ("Evil Dead"-Reihe, "Spiderman"-Trilogie) nun der Wunschkandidat des Filmstudios.

Die Reaktionen auf den Abbruch der Zusammenarbeit blieben wie zu erwarten natürlich nicht aus. In Internet-Foren wird ausgiebig diskutiert, Tausende unterzeichnen Online-Petitionen und schreiben Briefe an die Verantwortlichen. Gandalf-Darsteller Ian McKellen bekundet auf seiner Website Bedauern, hofft aber dass sich die Produktionsstudios noch einig werden, da er sich niemand anderen als PJ für den Regiestuhl vorstellen könne. Von Weta-Boss Richard Taylor gab es eine eher überraschte Reaktion ob der neuen Entwicklung, er hofft aber, dass seine Firma trotz des Streits wieder nach Mittelerde zurückkehren dürfe. Er sei sich sicher, dass es PJ freuen würde, wenn zumindest Weta am "Hobbit" arbeiten könne.

> TheOneRing.net Encourages your reaction to Peter's Letter about The Hobbit
> McKellen.com - E-Post
> Dork Tower - Comic Strip zum Thema Nr. 1
> Dork Tower - Comic Strip zum Thema Nr. 2




Kommentare

[ 19.12.2006 | Kommentar von [ GAST ] ]

[...]"Die Entscheidung für einen Film sollte vom Herzen kommen und nicht aus
geschäftlichen Gründen."

Da stellt sich jemand als Wohltäter dar, der sein Geld einklagt, nur weil
er entweder zu dumm für wasserdichte Vertragsabschlüsse ist oder so viel
Kohle aus einem Projekt kitzeln will wie möglich.

Also, sollte der Hobbit nicht von PJ verfilmt werden, kann er so gut sein
wie er will, er fällt vom Stil her zu sehr aus dem Rahmen und wird nicht mehr
als Teil der (Film)Trilogie gesehen. Und davon wird der Hobbit trotz aller
Selbständigkeit nun mal zehren.
 

[ 29.11.2006 | Kommentar von Lucius The Eternal ]

Nur am Rande: Wie würden wohl die Miniaturen von Games Workshop aussehen,
wenn eine derartige Veränderung auf dem Regie - Stuhl vorgenommen wird -
würde sich da nicht etwas am Styling der Charaktere verändern?! Xo/

Die Produktionsstudios werden sich selbst ans Bein pinkeln, wenn sie ihren
momentanen Kurs beibehalten. Sie nehmen dem Film in diesem Fall nicht nur den
richtigen Regisseur, sondern eine eingeschworene Gemeinschaft bricht damit
auseinander.

Wie soll ein Schauspieler eine von den Fans erwartete Leistung bringen, wenn
die Chemie zwischen Regie und Schauspielern eine andere wird?

Ich denke - viel Menschlichkeit und Gefühl, die man bei der HdR-Triologie
erlebt hat, wird in diesem Fall leider zwangsläufig auf der Strecke bleiben.
 



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