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PJ über den Hobbit
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Meldung verfasst am 16. September 2006
Autor: Torwächter [ torwaechter@sphaerentor.com ]
 

In den vorherigen Interview-Teilen sprach PJ über die Akquirierung der "Temeraire"-Rechte, den nächsten Film "The Lovely Bones", die große "Halo"-Produktion und das (leider überhaupt nicht kriegskritische) Kriegsfilmprojekt "The Dambusters".
Nun zum Schluss erklärt er weswegen er sich so oft als Produzent eingebracht hat. Es ging ihm und Fran darum nun wieder kleinere Filme zu machen, bei denen der Zeitdruck geringer und der Raum für Kreativität größer sei. Doch da sie die in Neuseeland aufgebaute Infrastruktur mit Weta Digital & Co. nicht wieder zerfallen lassen und hunderte Leute auf die Straße stellen wollten, mussten sie dafür sorgen, dass diese Firmen beschäftigt bleiben. So kam es zu "Halo" und "The Dambusters". PJ hat jedoch nicht so wie Steven Spielberg vor ein eigenes Filmstudio aufzubauen, das würde wieder zuviel Druck verursachen, er sei vom Typ her mehr der Independent-Filmemacher. Daher freut er sich auch darauf nun wieder LowBudget-Filme machen zu können, bei "The Lovely Bones" will er eventuell sogar endlich wieder die Kameraarbeit übernehmen. Und auf einen spaßigen Zombiefilm hätte er natürlich auch sehr große Lust.

Danach wurde dann über den "Hobbit" gesprochen, hier die komplett übersetzte Passage:

QUINT: Ich habe in der "Variety" gesehen, dass der "Hobbit" kommen soll. Die Sache mit MGM. Hast du es auch gelesen?

PJ: Wo der Geschäftsführer von MGM seine Zielmarken absteckt und verkündet, dass sie "Terminator 4" machen, und mich für zwei "Hobbit"-Filme verpflichten will? Ich hab das heute morgen im Internet gelesen. Ist ziemlich seltsam mit so etwas beim Aufstehen konfrontiert zu werden. Ich würde ja gerne, aber jemand sollte mich mal anrufen, denn ich werde momentan immer ausgebuchter!
Jeder fragt mich ja nach dem "Hobbit". Die Realität ist aber, dass ich nie mit jemandem Gespräche diesbezüglich hatte. Kein einziger hat mich bisher angerufen. Ich weiß nicht. Die Sache ist, dass wir unsere eigenen Projekte hier aufbauen, und uns Rechte an Büchern sichern. Die Realität ist, ganz offen und ehrlich: Wir sind dabei uns für die nächsten vier Jahre mit schön viel Arbeit zuzudecken. Die Leute haben nicht mit uns über den "Hobbit" geredet, und es wird für uns nun immer schwieriger uns darin einbringen zu können.

QUINT: Wenn du aber nun morgen einen Anruf bekommen würdest, in dem man dir jedwedes Budget und völlige kreative Freiheit zuspräche, und man nur verlangt, dass der Film bis Dezember 2009 fertig sein müsse - Würdest du dann Platz für den "Hobbit" finden?

PJ: Nun ja, kommt darauf an. Niemand hat mich bisher angerufen, was ich schon seltsam finde, also ich weiß nicht. Wir sind sehr sehr begeistert und überzeugt von den Filmen, an denen wir momentan arbeiten, ich weiß wirklich nicht. Ich müsste mich erstmal hinhocken und über alles nachdenken. Ich bin natürlich interessiert an dem "Hobbit", aber derzeit können wir nicht sofort Begeisterung dafür aufbringen. Die letzten Jahre über haben wir unsere Herzen in andere Projekte investiert. Es würde sich seltsam anfühlen, wenn jemand anderes den Film machen würde, aber es gibt einen Teil in mir, der gerne die "Hobbit"-Verfilmung eines anderen sehen würde, der einfach nur Popcorn kaufen, sich hinsetzen und den Film sehen möchte.
Ich wäre nicht dagegen, wenn sich unser Zeitplan als inkompatibel herausstellten sollte, denn das würden sie tun. Sie würden auf jeden Fall nach jemand anderem Ausschau halten. Die werden nicht warten, und das ist ihr gutes Recht.

QUINT: Stellt der Gerichtsstreit mit New Line ein Problem dar?

PJ: Nein. Das ist eine separate Sache. Ich kann jetzt nicht genauer darüber reden, aber es geht dabei nur um ein paar dumme Rechnungsstreitigkeiten, nicht um Menschen oder Projekte. New Line hat uns vor ein paar Wochen wegen einer HD-Version von "Herr der Ringe" angerufen. Wir reden also schon noch miteinander.

QUINT: Vielleicht bieten sie euch eine Beilegung des Falles an, mit der Kondition, dass du den "Hobbit" für sie machst?

PJ: Nein... wobei, sie könnten, abe sie würden so etwas nie tun. Niemals. Man macht Filme, weil man die Idee dahinter liebt. Man wird emotional davon angetrieben. Ich würde mich niemals von einem Gerichtsbeschluss zu einem zwei- oder dreijährigen Projekt verpflichten lassen! Was wäre denn das? Das würde nur schlechte Stimmung bringen. Nein nein, unsere Rechnungsstreitigkeiten können von Anwälten und Gerichten oder was auch immer geregelt werden. Unsere Filme halten wir davon komplett unberührt.

QUINT: Wie auch immer, ich finde du solltest die Chance ergreifen, und mit Christopher Lee als Saruman eine Filmszene drehen, solange es noch geht.

PJ: Wie gerne würde ich das! Wenn ich den "Hobbit" machen würde, würde ich so viele wieder zurückbringen wollen, wie es nur ginge. Es gibt im "Hobbit" ja sogar auch eine Rolle für Legolas, sein Vater taucht darin auf, und Saruman und Gandalf müssen natürlich offensichtlich auch dabei sein. Man kann auf jeden Fall einiges am "Hobbit" machen, um ein paar gute alte Freunde wieder herzuholen. Ich habe ab und zu immer wieder mal daran gedacht... Elrond, Galadriel und Arwen könnten alle auftauchen. Elben haben Jahrhunderte lang gelebt. Es gehört zum Reiz der Hobbit-Vefilmung, dass ich wieder mit alten Freunden arbeiten könnte, ja. Ich würde sie nicht angehen wollen, falls wir keine Kontinuität bei den Schauspielern hätten. Ich hätte z.B. null Interesse daran einen Gandalf zu inszenieren, der nicht von Ian McKellen dargestellt wird. Es ist schon seltsam heute über all das zu reden - drei Jahre lang war der "Hobbit" in diesem Rechtsstreit-Nirvana verschwunden.

QUINT: Sie scheinen die Sache geklärt zu haben.

PJ: Es sieht ganz danach aus. Ich habe immer damit spekuliert, dass New Line zu MGM gehen und ihnen Geld anbieten wird, und dann den Film machen würde. Aber ich sehe was MGM vorhat. An ihrer Stelle würde ich dasselbe tun. Sich hinstellen und eben sagen "Nun, wir würden gerne eure Partner sein. Wir zahlen die eine Hälfte, ihr die andere, und wir machen dann Halbe Halbe." Das machen Studios oft mit solchen Filmen. Wenn ich MGM wäre, dann würde ich das als die beste Lösung betrachten. Die Rechte zusammenlegen und Partner in einem bereits erfolgreichen Franchise werden.
Für New Line dürfte es aber Probleme bereiten, da sie Vertriebsverträge mit all diesen unabhängigen Filmverleihhäusern haben, die bei "Herr der Ringe" so klasse die ausländischen Märkte versorgt haben. Die kaufen von New Line alle zwei oder drei Jahre ein Paket von 20 Filmen oder so. Und ich bin sicher, dass New Line seinen Vertriebspartnern lieber 20 Filme plus den "Hobbit" anbieten würde, also wird MGM vielleicht nur Nordamerika übernehmen und New Line kümmert sich um den internationalen Bereich. Ich habe keine Ahnung wie sie das regeln werden, aber es ist interessant zu sehen, wie sich das entwickelt. Ja, die Sache interessiert mich wirklich. Sie müssen das irgendwie bereits miteinander ausgehandelt haben. Ich meine, da geht es einfach um sehr viel Geld. Wenn ich die Führungsriege von Time/Warner wäre, ich hätte die ganzen letzten drei Jahre New Line bezüglich des "Hobbit" genervt! Das ist ein Milliardenfranchise für das Studio.

QUINT: Ich bin sicher denen gefällt die Idee mit dem Zweiteiler. Doppelte Kinoeinnahmen, mehr DVD-Verkäufe...

PJ: Hab ich gelesen. Ja, wir sollten eigentlich an "The Lovely Bones" weiterschreiben, aber natürlich haben Phil, Fran und ich den ganzen Morgen über darüber gesprochen nachdem wir es im Netz gelesen hatten. Wir finden die Idee mit der Zweiteilung sehr gut. Ein Problem des "Hobbit" ist, dass er eine recht simple Kindergeschichte ist, und sich nicht wie der "Herr der Ringe" anfühlt, vom Ton her. Das würde immer das Schwierige daran sein, aber mit zwei Filmen ist es einfacher. Es erlaubt dann mehr Komplexität. Zum Beispiel könnten Gandalf und der Weiße Rat und die Rückkehr Saurons vollständig ausgeleuchtet werden.
Darüber haben wir den ganzen Morgen über geredet. Den "Hobbit" nehmen und mit der ganzen Sache von Saurons Wiederauferstehung und Gandalfs Sorgen und Gedankengängen zu kombinieren. Das könnte cool werden. Auf diese Weise würde es sich viel mehr wie der "Herr der Ringe" anfühlen und viel weniger wie ein Kinderbuch. Man könnte auch Gollum zeigen, wie er den Weg nach Mordor findet und Aragorn, wie er heimlich das Auenland bewacht und beschützt. Sowas würden wir machen. Mit Viggo nochmal zusammenarbeiten, das würde ich wirklich gerne.
Wie dem auch sei, wir haben lange miteinander geredet und gingen dann wieder zu "The Lovely Bones" über. Wie gesagt, daran hängen derzeit unsere Herzen. Wir sind sehr glücklich mit den Projekten, in die wir involviert sind, und für einige Jahre gut beschäftigt. Ich habe wirklich keine Idee [wir wir das zusammenbekommen könnten]. Wenn es jemand anderes macht, bin ich der erste in der Kinoschlange! Um genau zu sein würde ich es versuchen, aber Philippa ist ja die "Queen of Geeks" und wäre bestimmt vor mir da!


Quelle: AICN







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