Andy Serkis berichtet in seinem Buch davon, wie Freitag der 11. April 2003 zu einem Meilenstein in Gollums Entwicklung wurde. Er traf sich in Peter Jacksons Haus mit Fran Walsh und Philippa Boyens, um das Drehbuch weiter auszuarbeiten. Was die beiden Autorinnen ihm dann aber für eine mutige Idee offenbarten, haute ihn völlig um.

Fran schlug ein waghalsiges charakterliches Wechselspiel vor: Nachdem er in "Die Zwei Türme" Gollum als die dunkle, bösartige, rachsüchtige Seite etabliert hatte und Sméagol als das mitleidenswerte Opfer mit einem letzten Funken Licht in ihm, wollte sie nun, dass er dies wieder auf den Kopf stellte!
Sméagol sollte sich als kühler berechnender Psychopath herausstellen, der das Opfer nur spielt um seine Ziele zu erreichen. Im Gegensatz dazu ist Gollum relativ ungefährlich, da dieser direkt und offen seine aggressiven Emotionen zeigt.

Andy Serkis gibt zu, dass er zunächst nicht so sehr überzeugt davon war. Doch es wurde ihm klar, dass dies seiner Figur mehr Tiefe verleihen und das Publikum auf eine komplexe Reise schicken würde. Er brauchte nur Zeit um sein Weltbild neu zu ordnen, denn er hat Gollum ja im zweiten Teil als einen krankhaften Abhängigen dargestellt, der einer höheren Macht erlegen war, die er nicht kontrollieren konnte. Doch nun stellte sich heraus, dass Gollum in Wirklichkeit abgrundtief und durch und durch böse ist...


Quelle: The One Ring