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      Sammelband I (Hardcover)
      Die englischsprachige Graphic Novel "Daemonifuge" von Kev Walker 
      und Jim Campbell war als Sammelband lange vergriffen und ist seit kurzem 
      wieder in einer neu überarbeiteten Hardcover Version von der Black 
      Library erhältlich. Wie auch der erste Sammelband enthält 
      dieser grossformatige Comic jene drei bisherigen preisgekrönten Daemonifuge 
      Bände die zusammen die Geschichte des Screaming Cage erzählen. 
      Zusätzlich enthält dieser neue Band auch ein paar Seiten die es 
      so bisher noch nicht zu sehen gab. 
      Schwester Ephrael Stern steht in den flammenden Augen der Inquisition 
        unter Verdacht mit dem Chaos in Berührung gekommen zu sein, und die 
        Untersuchung wird vom unerschütterlichen Inquisitor Silas Hand übernommen. 
        Obwohl er ihr zu keiner Sekunde traut kann er jedoch keinen Makel des 
        Chaos an ihr erkennen. Im Gegenteil scheint die Adepta Sororita von einer 
        mysteriösen Macht geleitet zu werden, die ihr auch die Fähigkeit 
        gibt, selbständig das Werk von Dämonen zu erkennen. Mit ihr 
        und einer Abteilung der Schwesternschaft begibt der Inquisitor sich auf 
        die Suche nach der Lösung des Geheimnisses, was Stern in der Vergangenheit 
        widerfahren ist und was aus ihren ehemaligen Kampfgefährtinnen wurde. 
        Dabei stösst er auf eine Macht die seine Überzeugungen bis ins 
        Innerste erschüttert und ihn dazu zwingt sich seinem eigenen Dämon 
        zu stellen... 
      Angenehm fällt an der Geschichte gleich auf, dass Schwester Stern 
        zu keiner Zeit, nicht mal in ihren schwachen Momenten ein liebes Mädchen 
        ist, was den anderen "harten Frauen" der Branche, etwa Sarah 
        Pezzini in Witchblade leider immer wieder passiert. So ist aber ist sichergestellt 
        dass Ephrael Stern auch wirklich als Adepta Sororita überzeugt, deren 
        höchste Prioritäten im Leben der durchgeladene Bolter und der 
        Glaube an den Imperator sind. 
      Daemonifuge ist technisch ein Prachtband in jeder Hinsicht. Die Zeichnungen 
        sind allesamt in Schwarzweiss, dabei aber von einem Detailgrad und einer 
        sauberen Ausführung die ihresgleichen suchen. Handgezeichnete Figuren 
        und mit dem Computer gerenderte Fahrzeuge, Raumschiffe und Städte 
        fügen sich zu einer wahren Augenweide zusammen. Die Nutzung von Computergrafiken 
        wird bei manchem Leser zwiespältige Gefühle hervorrufen. Bei 
        den grossformatigen CGI Bildern fallen leider gleich die detailarmen Texturen 
        auf, das Konvent Prioris der Schwesternschaft etwa überzeugt nicht 
        als kilometerhohe Festung sondern sieht eher wie ein Modell aus, während 
        aber zum Beispiel die Explosion eines Kreuzers wirklich beeindruckend 
        umgesetzt ist; auch die präzise gesetzten Lens Flare Effekte tragen 
        sehr zur visuellen Glaubwürdigkeit der Geschichte bei. Was die Darstellung 
        anbelangt, halten sich die Autoren recht genau an das was wir kennen: 
        ein Eldar Raumschiff erkennen Battlefleet Gothic Fans auch gleich als 
        solches und auch das Lunar Klasse Schiff "Hammer of Thor" lässt 
        man als solches durchgehen. Bei der optischen Gestaltung der Dämonen 
        hat man sich einige Freiheiten gegönnt, so sieht ein Slaanesh Dämon 
        eher aus wie Gigers Alien während der Hüter der Geheimnisse 
        so garnichts sexuelles an sich hat... :( Mich als Fluffpuristen freut 
        aber dass so Dinge wie die Navis Nobilite oder das Schlierenauge eines 
        Navigators korrekt eingebaut wurden, die man wohl aus diversem Hintergrundmaterial 
        kennt, die aber für den Merchandise von Warhammer 40k überhaupt 
        keine Bedeutung haben. Den Vorwurf, der Comic solle lediglich die Kauflust 
        an Citadel Figuren fördern, muss sich Daemonifuge also keinesfalls 
        gefallen lassen.  
      Mit knapp 25 Euro ist der Edel-Comic nicht gerade billig und wird wohl 
        der breiteren Masse der 40k Fans vorenthalten bleiben, auch weil es wohl 
        keine Pläne für eine Übersetzung gibt und der Band ausschliesslich 
        bei der Black Library erhältlich ist.  
      Weitgehend mysteriös bleiben die sogenannten Interludes, in denen 
        vollkommen losgelöst von der eigentlichen Handlung die Geschichte 
        eines früheren Schicksalslesers der Eldar Harlequine erzählt 
        wird, der wohl noch in der Zukunft eine Rolle zu spielen haben wird. Die 
        Prophezeiung die ihm mit auf den Weg gegeben wird lässt jedenfalls 
        keinen Zweifel daran offen dass sein Schicksal und das von Ephrael Stern 
        auf seltsame Weise miteinander verwoben sind...  
        Zum Glück ist Daemonifuge II bereits in der Mache und soll im Dezember 
        02 erscheinen. Wir werden also bald erfahren wie die Geschichte weitergeht. 
        :)
       
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