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Boykott beendet, aber bleibt der Hobbit?
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Meldung verfasst am 21. Oktober 2010
Autor: Torwächter [ torwaechter@sphaerentor.com ]
 

Am Montag soll die Entscheidung fallen, der aufgelöste Peter Jackson hat dann noch einmal die Chance Warner Bros. zum Bleiben in Neuseeland zu bewegen. Nachdem die Schauspielergewerkschaften nach Gesprächen mit der Filmindustrie eingelenkt und den "Hobbit" von der Schwarzen Liste genommen haben, begründeten die Filmstudios ihr Beharren auf einen Umzug mit dem erlittenen Vertrauensbruch. Dabei erhielten sie die Nachricht vom Stopp des Boykotts angeblich schon vor einer Woche, was jedoch Peter Jackson und Philppa Boyens als Lüge abweisen - die Studios wüssten erst seit kurzem davon und nun sei es fast zu spät.
Angeblich sei den Studiobossen das Risiko zu groß, dass es während der Dreharbeiten zu einem Streik kommen könnte - doch eine Garantie dafür, dass dies nicht geschehen würde, wurde ihnen laut Gewerkschaft zugesprochen. Für Peter Jackson ändert das nichts daran, dass das Klima nun vergiftet sei. Die Schauspieler sind jedenfalls nun erstaunt darüber, dass das Filmstudio das Friedensangebot nicht angenommen hat und weiterhin an einen Umzug denkt.
Die Gewerkschaftsführerin Helen Kelly spekulierte daraufhin, Warner Bros. habe den Umzug schon lange im Hinterkopf gehabt und würden die Situation nun nutzen, um Neuseeland zu verlassen. Aus steuerlichen Gründen ist es in Osteuropa derzeit preiswerter zu drehen, auch die "Narnia"-Filme sind von Neuseeland dorthin gezogen, und außerdem gibt es in England die nun brach liegenden Studios von Warner Bros., in welchen bis vor kurzem noch die "Harry Potter"-Filme gemacht wurden.
Auf der anderen Seite wurden bereits Sets in Neuseeland gebaut, wie z.B. das unnachahmliche Hobbingen. Gut möglich aber auch, dass die Produktion aufgeteilt wird - Auenland in Neuseeland und alles andere in Osteuropa und England. Der "Hobbit" hat durch die bisherigen Verzögerungen schon sehr viel Geld gekostet - Peter Jackson wird nun am Montag alles an Überredungskunst geben müssen, um die Studiobosse dazu zu überreden, die Filmproduktion komplett in Neuseeland bleiben zu lassen.
Aus seiner Sicht sei die ganze Aktion der ausländischen Gewerkschaften schuld daran und ein Überfall auf sie gewesen, um den gewerkschaftlichen Einfluss auf Neuseeland auszudehnen. Den Gewerkschaftsführern sei es lieber sich durchzusetzen als die Arbeitsplätze von Neuseeländern zu schützen.
Auf der anderen Seite beteuern die Sprecher der Schauspielergewerkschaft, dass sie das ganze Debakel sich so niemals hätten vorstellen können. Vor wenigen Tagen gingen etwa 1000 Techniker und Filmschaffende in Wellington demonstrieren, viele von ihnen würden ihren Job verlieren, wenn der Hobbit das Land verlassen würde. Es erschütterte die Schauspieler, ihre Arbeitskollegen und deren Familien in dieser verzweifelten Lage zu sehen, aber Verantwortung dafür weisen sie von sich - alles hätte verhindert werden können, wenn man sich von Anfang an dazu bereit erklärt hätte mit ihnen zu verhandeln, doch ein Meeting sei von den Studios abgelehnt worden.
Da es um 500 Millionen Dollar geht, schaltet sich jedenfalls nun auch die neuseeländische Regierung verstärkt in den Dialog ein. Die Gewerkschaftler befürchten, dass es Sonderabsprachen mit Warner Bros. geben könnte, z.B. einen Steuernachlass für den "Hobbit", oder noch schlimmer: Eine gesetzliche Klärung, dass ein Schauspieler kein Angestellter sei, sondern ein selbstständiger Einzelunternehmer und somit keine Gewerkschaft bilden dürfe. Auf diese Art und Weise könnte die Regierung die Gewerkschaft komplett ausblocken und dem Filmstudio eine konfliktfreie Drehzeit garantieren.
Ian Mune, der in der HdR-Filmtrilogie einen Hobbit darstellte, vergleicht die ganze Hysterie mit der Geschichte vom schlauen Fuchs, der die aufgescheuchten Hühner, die Angst davor hätten dass der Himmel ihnen auf den Kopf fallen könnte, in seinen Fuchsbau lockt. Für ihn ist Warner Bros. der Fuchs, der die neue Lage und seine Macht nun ausnutze, und dabei den Schauspielern die Schuld unterjubeln könne.

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