J.R.R.
Tolkien ist unumstritten der bekannteste und beliebteste Fantasy-Autor. Mit seinen
berühmten Werken hat er eine neue Ära eröffnet und die Literaturwelt
entscheidend und nachhaltig geprägt. Alles, was er erschuf, ist heute ein
fester Bestandteil dieses Genres geworden. Wer von Fantasy spricht, denkt dabei
automatisch an geheimnisvolle Elfen, emsige Zwerge, weise Magier, niederträchtige
Orks, stolze Herrscher, glorreiche Schlachten, schreckliche Drachen und mittelalterliche
Welten. Ohne Tolkien gäbe es nicht die heutige Auffassung von Fantasy, und
auch in vielen anderen Bereichen kann man seinen Einfluss erkennen: So diente
seine imaginäre Welt vielen Filmen, Computerspielen und natürlich Rollenspielen
als Vorbild.
1895
verließen die Kinder und ihre Mutter Südafrika, da sie mit dem dort
vorherrschenden extremen Klima nicht zurechtkamen, und kehrten zur Erholung nach
England zurück. Arthur musste bleiben, da er seine Karriere nicht vernachlässigen
konnte, wollte jedoch bald nachkommen. Tragischerweise erkrankte er überraschend
an rheumatischem Fieber und verstarb am 15.2.1896 ohne seine junge Familie noch
einmal sehen zu können.
1908
ziehen die beiden Jungen als Pflegekinder zu den Faulkners in die Duchess Road.
Dort lernt John im Alter von 16 seine große Jugendliebe Edith Bratt kennen,
eine 19-jährige, die ebenfalls bei den Faulkners wohnt. Im darauffolgenden
Jahr wird seine Bewerbung um ein Stipendium für Oxford abgelehnt, außerdem
erfährt zu dieser Zeit auch Pater Francis Xavier Morgan von seiner Beziehung
zu Edith. Diese erweist sich als problematisch, da sie zum einen protestantischen
Glaubens ist und ihre Liebschaft gegen die katholische Erziehung spricht.
Anschließend
erfolgt die Einberufung zu den Lancashire Fusiliers, inklusive einer militärischen
Ausbildung in Bedford und Staffordshire. Während dieser eher ereignislosen
Zeit des Wartens auf den Abmarschbefehl, arbeitet Tolkien an seinen Ideen für
die Geschichte von "Earendel dem Seefahrer", der sich in einen Stern
verwandelt. Schließlich ruft ihn das Vaterland, doch bevor er in den Krieg
zieht, will er noch eine Sache vollenden: Am 22.3.1916 heiratet er seine Verlobte
Edith Bratt, die daraufhin nach Great Haood zieht.
Nach
dem Ersten Weltkrieg zieht Tolkien mit seiner Familie wieder nach Oxford und arbeitet
dort zwei Jahre am "Oxford New English Dictionary" mit. Bei einer günstigen
Gelegenheit trägt Tolkien dem Exeter College Essay Club die Geschichte von
Gondolins Fall vor. Das Publikum, das unter anderem die zukünftigen "Inklings"
Hugo Dyson und Neville Coghill beinhaltet, nimmt das Werk ihres Vorlesers interessiert
auf. Zu dieser Zeit beginnt Tolkien auch damit, als Privatlehrer zu arbeiten und
wohnt mit seiner Familie in der Alfred Street 1.
"Der
Herr der Ringe" wird sehr schnell bekannt. Es gibt viele unterschiedliche
Kritiken, die von Begeisterungsstürmen (C.S. Lewis, W.H. Auden) bis hin zu
niederschmetternden Verrissen (E. Wilson, E. Muir, P. Toynbee) reichen. In einer
Zeit, in der das Radio noch das wichtigste Massenmedium ist, lässt BBC eine
12-teilige Hörspiel-Version des Romans inszenieren, was natürlich zu
einer nochmals verstärkten Publikmachung des Titels führt. Die Verkaufszahlen
sind enorm hoch, so dass Tolkien seine frühe Pensionierung nicht bereuen
muss. 
| Humphrey Carpenter, ein guter Freund von Tolkiens Sohn Christopher,
der ihn dabei auch stark unterstützt hatte, schrieb dieses Buch über
das Leben und die Person des großen Fantasy-Autoren. Als Grundlage
standen ihm die gesammelten Briefe und die Notizen Tolkiens zur Verfügung,
der zu Lebzeiten das Bedürfnis seiner Fans nach mehr Informationen
über sein Leben letztendlich doch noch anerkannt hatte. Carpenter ist es damit zweifellos gelungen, eine ausführliche und hochinteressante Biographie über J.R.R. Tolkien zu verfassen, die jedem wärmstens zu empfehlen ist, der wissen möchte was für ein Mensch dahinter steckt. |
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