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Meldung vom 21. Mai 2004
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DoW – die ersten Eindrücke von der E3

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Einige Gedanken zum veröffentlichten Dawn of War Video auf der E3.
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Dawn of War - Das mittlerweile zweite moderne WH40k Videospiel nach „Fire Warrior“ war ein beherrschendes Thema der Electronic Entertainment Expo in LA. Zum ersten Mal sahen wir auf dieser Messe das Spiel in bewegten Bildern.

Das Entwicklerstudio Relic Entertainment wurde von THQ für die Herstellung des zweiten WH40k-Lizenzspieles beauftragt. Bisher von Relic veröffentlichte Titel sind Homeworld 1 & 2 sowie Impossible Creatures. Alle Spiele der kanadischen Programmier sind RTS-Games (Real Time Strategy) – für Dawn of War wurde eine modifizierte Engine von Impossible Creatures verwendet.

(Echtzeitstrategie hatte seinen Boom in den späten Neunziger Jahren, also mit von Westwood’s Command & Conquer das Genre neu definiert wurde. Von den frischen Ideen der Reihe zehren die RTS-Spiele noch heute.)

Diese Engine zeigte uns schon auf den ersten Screenshots des Spiels ihre Stärke: Die unglaubliche Detailfülle der Grafik. Man war versucht zu glauben, die Bilder wären nachbearbeitet worden, eine durchaus übliche Praxis bei den Spieleherstellern.

Dass dies aber bei Relic nicht der Fall ist, davon überzeugen uns die Videos der E3: Wir sehen die Shacks der Orks, erleben Massenschlachten auf dem offenen Feld und beobachten große Truppeneinheiten im Kampf gegen einzelne Krieger wie Avatare, Blutdämonen und Force Commander. Und das alles mit einer fantastischen Detailfülle! Um dies zu beweisen pausieren die Entwickler das Spiel und zoomen direkt in das Gesicht eines verrückten Ballaboys oder in das Feuergefecht zwischen einer Geisel und einem Land Raider.

Auf den wunderschön gestalteten Kampfzonen treffen sich die Armeen der Space Marines, Eldar, Orks und Caos Space Marines. Bis jetzt sah man auf den offiziellen Screenshots Marines in den Farben der Ultramarines und Blood Angels, es wird definitiv eine Möglichkeit geben die Farbschemen und Bannerinsignia nach eigenen Wünschen anzupassen. Ob dies nur auf den Multiplayer-Modus zutrifft oder auch auf das Einzelspiel ist unbekannt.

Das Gameplay erscheint derzeit noch richtiggehend chaotisch, ein wenig fehlt noch die Balance zwischen leichtem Spielfluss und mächtiger Imposanz der Einheiten. Zuweilen hat man den Eindruck dass kleine Spielfiguren durch die Luft geschleudert werden. Nun soll die Herkunft des WH40k Table-Tops bestimmt nicht verheimlicht werden – aber während man sich kleine Grots und agile Gardisten der Eldar durchaus sprintend und wirbelnd vorstellen kann, bewegen sich Fahrzeuge wie der Land Raider oder auch die schwergepanzerten Cybots doch deutlich mit zu großer Leichtigkeit. Auch der "durch-die-Luft-schleudern"-Stunt wird nach meinem Geschmack zu oft eingesetzt.

Die Mündungsfeuer der Waffen wird überzeugend dargestellt. Es gibt zwar keine Vorbilder an den Figuren an sich - und auch Zeichnungen von GW sind sich oft widersprechend -doch die man erkennt sofort, welche Art von Geschoß über das Schlachtfeld schiesst. Einzig am den Sound FX muss sich noch viel tun: Was man bereits hören kann klingt einfach zu dünn. Hier muss mehr Dampf hinter die Schussgeräusche und Nahkämpfe, damit man die Wucht der Schlacht deutlicher mitbekommt.

Die Entwickler haben sicherlich noch viel mehr zu verbessern auf ihrer internen Agenda. Davon abgesehen ist der erste Eindruck hervorragend. Die Grafik ist State-Of-The-Art (und wird wohl auch noch zum angepeilten Releasedatum Oktober 2004 ansehnlich sein). Ich freue mich schon jetzt auf weitere Videos und erste Hinweise auf eine Storyline des Einzelspielermodus.

Übrigens: Relic Entertainment unterstützt die Modding-Szene intensiv in seinem RDN (Relic Developers Network). Wir können also darauf bauen, bald nach der Veröffentlichung von Dawn of War noch viele weitere Armeen und Fahrzeuge ins Feld führen zu dürfen.




Sphärentor 40.000
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