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Meldung vom 14. März 2004
http://www.sphaerentor.com/wh40k/index.php?file=archiv.php&id=1164

Dawn of War Interview

»IGN führte ein ausführliches Interview mit DoW-LeadDesigner Jay Wilson von Relic.«


Das komplette Interview zu übersetzen wäre zuviel Aufwand, daher hier nur die wichtigsten Infos:

* Der Spieler wird in die Rolle des Space Marine Kommandanten Gabriel Angelos vom Orden der Blood Ravens schlüpfen. Der Orden wurde mit Erlaubnis von Games Workshop extra für das Spiel erfunden. Die Kampagne beginnt damit, dass Gabriel eine Ork-Invasion abwehren muss. Mit der Zeit muss er jedoch feststellen, dass "noch mehr im Busch" liegt...

* In ihrem ersten Spiel (ein Hinweis auf weitere bereits geplante Fortsetzungen?) will Relic sich voll und ganz auf das Schicksal eines einzelnen Planeten konzentrieren, welches durch die Entscheidungen des Spielers maßgeblich bestimmt wird.

* Die fortlaufende Geschichte wird mit Zwischensequenzen in Spielgrafik erzählt. Der Detailgrad der In-Game Grafik sei aber so gut, dass dies vollkommen ausreiche.

* Das Spiel wird definitiv "düster und brutal". Das Gelände mussten sie jedoch leider aufhellen, weil man ansonsten die Einheiten nicht mehr erkennen würde.

* Es wird zwei verschiedene Geländesets geben: Zerbombte gotische Stadtgebiete und Dschungel, in denen sich antike Ruinen befinden.

* Das Spiel wird nicht exakt nach dem Tabletop ablaufen. Man hat zwar grundlegende Aspekte wie Einheiten, Deckung, Moral, verschiedene Waffenfeuermodi usw. eingebracht, aber sie funktionieren natürlich anders im Kontext des Echtzeitstrategiespiels.

* Die Brutalität des Kriegs wird detailliert gezeigt. Kanonenfeuer, Explosionen und heftige Nahkämpfe, in denen sich die Kämpfer gegenseitig zerschmettern, wegschleudern und aufspießen. Massive Detonationen schleudern Truppen hoch in die Luft. Und besonders auf den Blutdämon sind die Entwickler stolz - egal wo er auftaucht, seine Feinde werden in alle Richtungen fortgefegt. Man hat ihm deswegen den Spitznamen "walking blender" gegeben, was soviel heißt wie "Mixgerät auf zwei Beinen"...

* Die Größe der Schlachten wird in etwa dem der üblichen Tabletop-Spiele entsprechen. Von 80-150 Modellen pro Spieler ist die Rede, je nachdem welches Volk er nimmt.
Armeen bestehen hauptsächlich aus Infanterie - auch wenn man 800 Panzer zur Verfügung hat, bedeutet das nicht dass man alle 800 zugleich einsetzen kann.

* Dawn of War wird kein klassisches Ressourcensystem haben weil dies nicht zum Hintergrund passt. Es braucht ganze Planeten um einen Panzertyp herzustellen und Space Marines haben ein jahrelanges Training hinter sich. Da passt es einfach nicht, dass man im Austausch für 100 Mineralstücke in 30 Sekunden einen frischen Space Marine aus einer Fabrik erhält. Außerdem erzeugt ein solches System, dass die Spieler darauf aus sind die verwundbaren Ressourcensammler des Gegners anzugreifen anstatt ihn im offenen Kampf zu stellen.
In DoW wird es daher darum gehen Missionsziele auf dem Schlachtfeld einzunehmen. Je mehr und länger man welche davon hält, desto mehr Verstärkung erhält man. Es werden keine Stützpunkte gebaut, sondern man hat nur vorgelagerte Behelfsbasen knapp hinter der Front, an denen man sich aufmunitionieren kann. Es wird also nichts gebaut oder ausgebildet. Bei den Space Marines kommt zum Beispiel alles per Landungskapseln von oben.
Ähnlich wird es auch mit den Reservetruppen ablaufen, sie kommen über Kapseln, Transportern oder Teleportation auf das Schlachtfeld.

* Die Unterschiede zwischen den drei offiziell bekannten spielbaren Völkern entsprechen dem Tabletop. Space Marines sind schwer bewaffnet und gepanzert, aber operieren in kleinen Zahlen. Orks sind auf Nahkampf aus und versuchen den Gegner mit ihrer Masse zu besiegen. Chaos Space Marines setzen auf Dämonen, haben spezialisierte Nahkampftruppen und ein Schutzschild aus Kultisten.

* Relic versucht nicht das gesamte Wh40k Universum mit all seinen Details herüberzubringen, sondern nur die Essenz davon. Der Spieler wird durch die Geschichte langsam in das Szenario eingeführt. So wie man in "Krieg der Sterne" noch nicht verstand was ein Jedi-Ritter ist, aber trotzdem die Handlung nachvollziehen konnte. Und da jeder Spieler auf riesige Schlachten steht, dürfte auch ein Neuling ohne Hintergrundwissen Interesse an DoW verspüren - so hofft man jedenfalls.

* Die religiösen Aspekte von Wh40k werden ebenfalls übernommen, was natürlich mehr die Space Marines und das Chaos betrifft. Ein Scriptor wird z.B. das "Wort des Imperators" sprechen können, was den Effekt hat, dass umstehende Kämpfer weniger Schaden abbekommen.

* Die Zusammenarbeit mit Games Workshop sei sehr fruchtbar. Es wird zwar alles kontrolliert, doch Relic wurde auch die Freiheit gegeben neue Truppentypen zu erfinden. Zudem durfte man z.B. auch die Psioniker in DoW sehr viel mächtiger machen als sie es im Tabletop sind, weil dies besser zu dieser Art von Echtzeitstrategie passt.

* Für Multiplayer-Schlachten wird es möglich sein sich ein eigenes Armeeschema zu erstellen. Vier verschiedene Grundfarben können frei geändert und Abzeichen und Banner können extern erstellt und eingefügt werden.

Hier das Original-Interview, welches mit neuen Screenshots garniert ist:
> IGN: Dawn of War Interview



Sphärentor 40.000
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