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STäHLERNER TOD

Es war ein verregneter und verdammt kalter Oktobermorgen, als das Lager der Imperialen Soldaten des 25. Cadianischen Regiments wieder zu neuem Leben erwachte. Die Wachen, die diese Nacht tapfer ihren Dienst getan hatten, wurden nun endlich abgelöst, um ihrerseits einmal etwas Ruhe zu bekommen.
Man hatte das Regiment hierher geschickt, um Berichten von mysteriösen Angriffen nachzugehen. Die Überlebenden, die bei diesen Angriffen noch einmal heil davonkamen, sprachen im Schock nur von dem "Stählernen Tod". Leider konnten die Imperialen mit diesem Ausdruck wenig anfangen.
Sergeant Miller, der Truppführer eines der unzähligen Waffenteams, begann langsam aber sicher auszurasten. "Seit vier Tagen sitzen wir jetzt schon in diesem verfluchten Nest fest und keine einzige Spur von diesem Stählernen Tod. Wahrscheinlich stecken wieder nur ein paar harmlose Orks, mit ihren verrosteten Panzarüstungen, dahinter." - "Das glaube ich weniger, Sir", entgegnete ihm Jones, der einen der schweren Bolter bediente. "Das hätten selbst diese Weicheier von der Provinz, die bei dem Überfall das Glück hatten zu überleben, bemerkt. Einen Ork erkennen sogar schon die kleinen Kinder. Entweder an ihrem "berauschenden" Satzbau oda an ihrem Gestank." Der restliche Trupp begann zu lachen, aber nicht für lange. Miller wandte ihnen nur einen kurzen Blick zu und schon kehrte wieder eine Totenstille ein. "Glauben sie ich weiß das nicht, Jones?" - "Nein tut mir leid, Sir", antwortete Jones kurz und machte sich wieder daran seinen schweren Bolter auszurichten.
Davis, der Scharfschütze des Regiments, der gerade in einer alten Ruine in der Nähe von Millers Waffenteams Position bezogen hatte, meldete sich plötzlich über das Funkgerät. "Sir, ich weiß ja nicht, ob mich die Kälte schon verrückt gemacht hat, aber war diese Pyramide dahinten gestern auch schon da?" - " Wo genau, Davis?" - "Naja, ungefähr 500 Meter in südwestlicher Richtung, 45°," antwortete er Sergeant Miller präzise und ohne kurz nachzudenken. Miller nahm sein Fernglas zur Hand und schaute in die ihm angegebene Richtung. Tatsächlich. Dort stand eine riesige schwarze Pyramide mit einem leichten grünlichen Schimmer. Sie schwebte einige Meter über dem Boden, was Miller auch nicht mehr beeindruckte, bei allem, was er in seiner Laufbahn als Soldat der Cadianer bisher erlebt hatte.
Miller war schon in zahlreichen Schlachten dabei gewesen, hatte gegen Orks, Tau und auch schon gegen Eldar gekämpft, aber so etwas hatte er noch nie gesehen.
"Was zur Hölle ist das?" - "Keine Ahnung, Sir. noch nie so etwas gesehen," hörte er Davis antworten. "Aber was auch immer es ist, Sir, es beginnt gerade sich zu bewegen und zwar genau auf uns zu. In einer irren Geschwindigkeit, Sir." - "DAVIS", schrie Miller plötzlich auf, "machen sie, dass sie da wegkommen, SOFORT!" - " Bei allem gebührenden Respekt, Sir, ich habe meinen Befehl von Kommissar Brock höchstpersönlich bekommen. Ich soll dieses Gebiet im Auge behalten, komme was wolle, Sir. Moment mal. Sir, jetzt erkenne ich auch Waffen an diesem Ding und zwar gleich mehrere. Die haben alle so ein komisches grünes Schimmern, wie einen Kern aus Energie oder etwas derartiges. VERDAMMT, es richtet sie aus. Genau auf mich. SIR, MACHEN SIE, DASS SIE DA WEGKOMMEN, ICH........" Doch plötzlich war nichts mehr von Davis zu hören. "DAVIS, was zur Hölle ist da los? Antworten sie!" Miller nahm sein Fernglas und peilte die Stelle an, wo Davis lag. Er erblickte einen grünen Strahl der direkt von der Pyramide auf die Ruinen niederfuhr. Mit einem Mal löste sich die ganze Ruine in einer gewaltigen Explosion auf und nichts blieb davon übrig.
"MÄNNER, macht euch kampfbereit," erschallte plötzlich die Stimme von Kommissar Brock höchstpersönlich, der aus dem Funkgerät zu ihnen sprach.
In wenigen Sekunden stand auch schon das ganze Regiment bereit zur Stelle, jeder einzelne Soldat mit glühendem Zorn in den Augen. Die riesigen Geschütze der Basilisken richteten sich auf die Pyramide aus und warteten auf den Befehl von Kommissar Brock, der in seiner eigenen Chimäre Platz genommen hatte. Die Besatzungen des Greifens luden ihre Mörser nach und brachten sie ebenfalls in Stellung. Hinter dem Hügel kam ein Trupp der erfahrendsten Veteranen und bezog Position an vorderster Front. Die Waffenteams von Miller rollten ebenfalls auf den Hügel, jederzeit bereit einen gleißenden Feuersturm auf ihre Feinde herabregnen zu lassen. So wartete das gesamte Regiment auf den Befehl zum Angriff, als die Pyramide plötzlich stehen blieb. Miller nahm wieder sein Fernglas zur Hand, spähte hindurch und machte eine schockierende Entdeckung. Auf der vorderen Seite der Pyramide schob sich plötzlich eine Metallplatte mit Hieroglyphen nach oben und dahinter kam ein grünlich leuchtendes Sphärentor zum Vorschein. Es begann immer stärker zu leuchten und mit einem Mal kamen seltsame Gestalten daraus hervor. Sie sahen aus wie Skellete, die komplett aus Metall bestanden, mit einem Gesicht, das den blanken Tod darstellte. Jede dieser Gestalten trug eine eigenartige Waffe mit einem ebenfalls grünlich leuchtenden Energiekern.
Nachdem sich ein riesiger Trupp dieser Krieger draußen positioniert hatte, kamen auch schon die nächsten sonderbaren Gestalten aus der Sphäre. Dieses Mal ähnliche Skellete, wie die vorigen, nur dass deren Unterkörper gegen einen schwebenden eingetauscht wurde. Nebenher folgten immer eine Horde mechanischer Käfer, vom Aussehen Skarabäen ähnelnd, die massenweise vor den Kriegern herumschwirrten. Doch damit nicht genug. Gerade, als Miller dachte man könnte mit den paar Kriegern fertig werden, erschien am Himmel eine zweite Pyramide, danach eine dritte und dann immer mehr. Jede dieser Pyramiden entlud erneut Hunderte, wenn nicht Tausende dieser Krieger.
"Mein Gott, Necrons," hörte man Kommissar Brocks Stimme leise durch das Funkgerät sagen. "Möge der Imperator uns beistehen."
Gerade, als er dies gesagt hatte, begannen die Necrons, wie er sie genannt hatte, mit ihrem Vormarsch.
"FEUER!" schrie der Kommissar durch das Funkgerät, doch er klang nicht so optimistisch, wie zuvor.
Die Soldaten begannen mit einem vernichtenden Hagel auf die heranrückende Gefahr einzuschießen und stellten mit Freude fest, dass zahlreiche der mechanischen Krieger fielen. "FEUER EINSTELLEN!"
Die Soldaten begannen kurz durchzuatmen und man sah einen grinsenden Blick auf Millers Gesicht. "Denen zeigen wir´s, Jones!" - "Zu Befehl, Sir, aber was....," Jones kam ins Stocken. Plötzlich, wie aus dem Nichts erhoben sich die niedergeschossenen Necrons wieder, als wäre ihnen nichts geschehen. "Aber ich habe sie doch mit meiner Laserkanone weggeschmolzen, Sir", bemerkte der nun völlig zitternde Schütze, Bryant. "Keine Ahnung, was da passiert, Bryant, aber es scheint ein langer Tag zu werden."
"FEUER FREI!!!" ertönte die Stimme des Kommissars abermals.
Die Soldaten begannen mit einem zweiten, dieses Mal noch vernichtenderen Feuerstoß und abermals fielen zahlreiche der skelletartigen Krieger, standen aber kurz darauf wieder auf.
Nun begannen auch die Necrons ihre Waffen anzulegen. Ohne zu zögern schossen alle gleichzeitig los. Jede ihrer Waffen entlud einen blendenden grünen Strahl und fast jeder Schuss traf auch sein Ziel. Die Waffen der Necrons waren, ohne Zweifel, von einer viel weiterentwickelteren Technik, als die Lasergewehre, der normalen Soldaten. Miller musste mit Schrecken feststellen, was für eine Wirkung diese Waffen hatten. Ein Strahl erfasste Bryant und er schrie laut auf. Direkt nach dem Einschlag des Strahls begann sich Bryants Haut, von seinem Fleisch zu lösen. Schicht für Schicht löste er sich in einem qualvollen Kampf vor Miller auf, bis nichts mehr von ihm übrig blieb. Immer mehr Soldaten fielen unter dem Feuer der Necrons. Alle ereilte das gleiche, grausame Schicksal, wie Bryant. Panzer wurden von den Strahlen ebenso Schicht für Schicht aufgelöst, wie die Soldaten auch.
Doch die gefallenen Necrons, standen weiterhin auf.
Miller glaubte zu sehen, dass einige von ihnen keine Feuerwaffen trugen, sondern stattdessen mehrere Zoll lange Klingen. Andere trugen große Waffen, wie Lanzen mit denen sie sich einerseits im Nahkampf durch die Soldaten hackten und andererseits aus ihrer Spitze einen ähnlichen Strahl abschossen, wie die "normalen" Waffen der Necrons.
Doch die verbliebenen Soldaten kämpften, ohne ihren Mut zu verlieren. An ihrer Spitze nun auch Kommissar Brock. Dann geschah das, was die Moral der ganzen Soldaten sinken ließ. Kommissar Brock wurde von einem der Strahlen erfasst und starb an demselben qualvollen Tod.
Das war der Moment, der den Imperialen den letzten Mut raubte. Sie wurden nun gnadenlos von den Necrons überrannt. Miller erkannte nun auch, als er den sterbenden Jones, der ebenfalls getroffen wurde, in seinen Armen hielt, dass die Lage hoffnungslos war. Er legte Jones beiseite, lehnte sich gegen eines der Geschütze und nahm seine Boltpistole. "Jetzt weiß ich, was die Bewohner mit dem "Stählernen Tod" gemeint hatten. Wenn ich mir vorstelle, dass zahlreiche der Kinder von diesen Monstern niedergemetzelt wurde, dann.... AARRRGGGHHH!" Er schrie voller Wut auf. "Es ist vorbei! Möge der Imperator uns allen beistehen!" Mit diesen Worten nahm Miller seine Waffe, steckte sich den Lauf in den Mund, schaute noch ein letztes Mal auf seine ankämpfenden Kameraden, wie sie in einem verzweifelnden Kampf fielen, und drückte ab.



Urheberrecht: Dominic Hauch, 2002



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