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DIE SCHLACHT AM BLOODRIVER

Langsam bewegte sich der Konvoi vorwärts. Es war bereits spät und die Soldaten spürten die Müdigkeit in ihren Knochen. General Kostakov stand auf der Plattform seines Baneblade und versuchte sich ein Bild seiner Streitkräfte zu machen. Seit vier Tagen marschierten sie schon ununterbrochen. Morgen sollten sie mit einem weiteren Verband der Cadianischen Sturmtruppen zusammentreffen. Kostakov war stolz so eine gewaltige Armee befehligen zu dürfen.

Vor ihm bewegten sich nicht weniger als 180.000 Soldaten. Zu gleichen bestehend aus Cadianern vom 25. Sturmkorps und Stahllegionären von Armageddon. Zu seiner Rechten rückten nicht weniger als acht vollständige Kompanien Baneblades und drei Kompanien Shadowsord Kampfpanzer langsam und unaufhaltsam vor. Bereit mit ihren schweren Kampfgeschützen und Vulkankanonen jeden Feind zu Staub zu zerblasen.
Zu seiner Linken rückten zwölf Panzerkompanien der Stahllegion vor. Immerhin knapp 6.000 imperiale Panzer.
Und dann blickte Kostakov hinter sich. Und was er dort sah ließ ihn für einen Moment erschaudern. Was dort vorrückte hätte seine gigantische Armada innerhalb von wenigen Augeblicken vernichtet. Hinter Kostakovs Armee schritt der Stolz des Imperiums. Nicht weniger als zwölf Warlord Kampftitanen reckten ihre blauen Banner in den blutroten Himmel Armageddons. Flankiert wurden sie von mindestens fünfzehn Reaver Titanen. Die Vorhut dieser beindruckenden Giganten bestand aus nichts geringerem als vierundzwanzig Warhound Scouttitanen. Aber was dahinter marschierte stellte alles in den Schatten. Hinter diesen Titanen schritt der Gott aller Titanen. Die größte und beeindruckendste Waffe des Imperiums. Ein gigantischer Imperator Kampftitan.
Dieser Titan war fast doppelt so groß wie der Führungstitan der Warlordgruppe. Und dieser war bereits über 1000 Fuß groß.

Die gewaltige Armada stoppe. Es war Zeit für das Nachtlager.
Um die Sicherheit seiner Truppen zu garantieren ließ Kostakov die Flanken des Lagers von Hydra Flakpanzern decken. Er wusste das die Orks gerne mal mit einen Geschwader Kampfbombas über die Reihen der imperialen Armee herfielen. Er ging zu seinem Zelt und legte sich hin.

Es war früher Morgen als das erste Donnern zu hören war. Kostakov schreckte auf und rannte aus dem Zelt. Das Donnern und Rattern kam von Norden her und seine Befürchtungen wurden war als er mindestens vier Kampfbombas der Orks auf ihre Stellung zurasen sah. Aber die Hydra Crews waren wachsam und im nu waren ihre schweren Maschinenkanonen bereit und fegten einen Flieger nach dem anderen vom Himmel. Doch die Freude blieb Kostakov im Hals stecken als er mit ansehen musste wie die brennenden Wracks direkt in das Lager donnerten. Die vollgetankten Maschinen explodierten in einem flammenden Inferno und rissen Hunderte tapfere Soldaten mit sich ins Verderben.

Kostakov gab den Befehl zum Weitermarsch. Die Titanen reaktivierten ihre Plasmareaktoren und die Panzer starteten ihre Motoren. Kostakov bestieg seinen Baneblade Kommandopanzer und bellte dem Kommandanten ein paar Befehle zu bevor er sich das Fernglas reichen ließ. Er schaute sich um. Vor ihm lag die schwarze Ebene. Hier sollten sie auf die Verstärkungstruppen der Cadianer eintreffen. Er hatte außerdem Gerüchte gehört das ein paar Space Marines vom Orden der Black Templars eintreffen sollten. Aber es war nur ein Gerücht. ‚So ein paar von diesen schwarzen Riesen könnten das Blatt bestimmt wenden ...' dachte sich Kostakov und befahl der Kolonne anzuhalten und in Wartestellung zu gehen.
Die Soldaten stiegen aus ihren Chimären und gingen in Stellung. Sie warteten.

Es waren bereits einige Stunden vergangen als Kostakov die Verstärkungstruppen sichtete. Oder besser das was von ihnen übrig geblieben war.
Wie Kostakov erfuhr war der Konvoi einige Meilen entfernt von einer gewaltigen Orkhorde angegriffen worden. Die Orks hatten in einem Tal zugeschlagen und die vordersten und hintersten Panzer mit gestohlenen Melterraketen gesprengt, so dass niemand entkommen konnte. Die paar Überlebenden hatten das Glück eine Höhle zu entdecken und so dem sicheren Tod zu entgehen. Von abermals 25.000 Männern und mehr als 2.000 Panzern war nicht mehr als ein Trupp von 900 Soldaten übrig geblieben. Nicht ein Panzer. Nicht ein Transporter mit Nahrung und Munition. Mehr als 24.000 Soldaten hatten ihr Leben verloren. Die toten Orks konnte man an vier Händen abzählen. Es war schrecklich.

Nachdem die Überlebenden in die Streitkräfte eingegliedert worden waren, marschierte die nun doch etwas kleinere Armada weiter. Ihr Ziel war der Bloodriver. Ein großer Staubfluss an dem eine Orkhorde gelandet sein sollte. Kostakov war Anfangs zuversichtlich gewesen. Aber nachdem was ihm die Überlebenden berichtet hatten war seine Armee ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den Massen der Orks die die Verstärkungstruppen vernichtet hatten. Bald würde Kostakov wissen wie viel seine Armee wert war...

Der Abend des nächsten Tages brach an. Sie hatten die Landezone der Orks erreicht. Den Bloodriver. Dieses ausgetrocknete Flussbett hatte seinen Namen noch aus dem ersten Krieg um den Planeten. Hier war damals ein gigantischer Flüchtlingskonvoi von den Chaostruppen eingekreist und in einem blutigen Kampf vernichtet worden. Es hatte nicht ein Mensch überlebt. Die für den Schutz der Flüchtlinge eingesetzten Soldaten konnten nichts gegen die Masse der Chaos Space Marines ausrichten. Sie wurden alle geschlachtet wie Tiere. Daher auch der Name Bloodriver.

Von den Orks gab es keine Spur. Nicht ein Fußabdruck. Nicht eine Reifenspur. Aber Kostakov wusste das sie kommen. Er nahm sein Comlink zur Hand und sprach: "OK, Männer. Es ist spät und wir sind müde. Ich will das Wachen Posten beziehen. Im Abstand von 15 Metern. Trupps zu fünf Mann. Eine schwere Waffe Minimum. Versichert euch, dass genug Munition vorhanden ist. Die Truppentransporter sollen am Rand des Lagers Stellung beziehen.. so sind wir nicht ganz schutzlos. Und die Titanen sollen ihre Verteidigungspositionen einnehmen und auf weitere Befehle warten. Der Imperator Titan möge uns doch die ehre erweisen und sich 200 Meter Östlich von hier in Stellung zu begeben. Inklusive dem Geleitschutz natürlich. Außerdem soll das Scoutkommando der Titanen auf Streife gehen. Jeder Trupp drei Titanen. So jetzt noch die Panzer. Bitte in Defensivstellung gehen und zwar in Sektor 4, 5, 12 und 26. Die Hydras sollen sich um die Transportpanzer gruppieren. Abstand 25 Meter.
So das war's. Der Rest legt sich schlafen. Wachablösung ist alle 3 Stunden. Morgenappell ist um null siebenhundert. Darum kümmern sich die jeweiligen Zugführer! Gute Nacht. Möge der Imperator mit uns sein."

Kostakov stieg vom Panzer und begab sich in sein Zelt, welches sein Adjutant bereits aufgeschlagen hatte. Er positionierte zwei Gardisten als Wachen vor dem Zelt uns legte sich schlafen. Im war nicht gut. Er wusste das morgen wohl der längste Tag in seinem Leben wäre. Kostakov ging im Kopf noch mal seine Pläne durch. Nur mit der Tatsache das ihm so ungefähr 25.000 Mann, 2.000 Panzern und 2 Reavertitanen fehlten.
Mit sorgenvolle Miene schlief Kostakov in einen unruhigen Schlaf...

Ein tiefes Donner weckte Kostakov. Er schreckte hoch, zwängte sich in seine Uniform und rannte nach draußen. Nichts war zu sehen. Nur dieses tiefe Grollen. Kostakov hörte genau hin. Das war kein Grollen oder Donnern. Das war Gesang. Dumpfer tiefer Gesang. Kostakov schauderte. Wie weit mochten die Orks entfernt sein wenn man ihren Schlachtgesang hören konnte. Mit ein paar Schritten war er beim nächsten Wachposten und somit bim nächsten Funkgerät. "Kostakov an Scoutschwadron Omega, bitte kommen!!" sprach er ins Comlink.
"Hier ist der Scouttitan Terminus Sanctus, Princeps Barnabas spricht," kam die Antwort prompt. "Wie ist ihre Lage, ich will einen genauen Statusbericht!" gab Kostakov zurück "Na ja, Sir," sprach Barnabas "Wir befinden uns circa zwei Meilen östlich von ihrem Standort. Wir sind auf eine gigantische Orkhorde gestoßen. Sie haben uns zum Glück noch nicht entdeckt. Dafür sind unsere Titanen zu klein. Na ja, im Vergleich zu dem was dort so rumsteht. Also laut unseren Scannern befindet sich vor uns eine Horde aus circa 350.000 Orks. Die Fahrzeuge nicht mitgerechnet. Außerdem haben wir da ungefähr 26 Garganten die unser Maschinengeist als ‚groß' einschätzt. Dann ungefähr 30 ‚mittelgroße' und zum Schluss circa 45 kleine Garganten ... das müssten sie sehen. Vor mir ist alles Grün. Ein Meer aus Orks und ... halt Moment was ist das ... Güter Imperator ... das ist ja ... nein das kann nicht sein ... Sir ... vor uns ist soeben ‚etwas' aufgetaucht. Es handelt sch eindeutig um einen Garganten. Aber ... Sir das kann nicht sein. Dieses Ding ist größer als ein Imperator-Titan. Oh scheiße! Es kommt direkt auf uns zu. Moderati, macht eure Waffen fertig. Schwadron ... Rückzug. Maximale Geschwindigkeit.
Oh Verdammt! Es feuert. Schilde auf Maximum. Auf Einschlag vorberei ... Scheiße wir sind getroffen! Titan II hat es zerfetzt. Und Titan III auch. Er zielt auf uns. AAAAAAAHHHHHHHHHH verdamm..."

Der Kontakt brach ab. Kostakov schluckte. Nicht ein mal ein Warlord Titan schaffte es einen Warhound Titanen mit einem Schuss zu vernichten. OK, es war ein seht kleiner Titan, aber dennoch nicht ungeschützt.
Kostakov wechselte die Frequenz. "Achtung an alle. Hier spricht General Kostakov. Ich will das in zehn Minuten jeder Mann und jedes Fahrzeug kampfbereit ist. Der Feind nähert sich von Osten. Einen offensiven Kampf können wir nicht gewinnen. Ich will das jeder Mann, sein es Soldat oder Schreiber Gräben aushebt. Die schweren Panzer sollen sich in den Flanken positionieren. Die Titanen zu gleichmäßigen Gruppen um die Armee herum. Möge der Imperator mit uns sein!." Nochmals wechselte Kostakov die Frequenz. "Kostakov an den Princeps des Imperator Titanen ‚Imperators Schwert' kommen. ... ... ..."
"Hier Princeps Stephanus vom Titanen ‚Imperators Schwert'. Ich höre." antwortete eine metallene Stimme. "Ok hören sie zu!" begann Kostakov "Da draußen ist etwas verdammt großes. Es hat ungefähr die Größe ihrer Maschine. Ich will das sie sich ein paar Titanen als Begleitung schnappen und das Ding ausschalten. Ist das verstanden?" "Verstanden General. ‚Imperators Schwert' ende!"

Nun hieß es warten. Der Schlachtgesang der Orks wurde immer lauter. Die Soldaten hatten es mit beeindrückender Schnelligkeit geschafft einen zwei Kilometer dicken Verteidigungsgürtel auszuheben. Kostakov hoffte es reichte...

Da waren sie. Die Masse der Orks war nun in Sichtweite. Kostakov schluckte. Wohin er auch schaute. Überall waren Orks. Zu Fuß oder in grobschlächtigen Fahrzeugen. Auf Bikes oder in gigantischen Kampfpanzern. Eine beeindruckende Armee. Doch Kostakov sah einen Vorteil. Was die Orks an Masse hatten, hatte er an Feuerkraft.
Außerdem sah er eine kleine Chance den Orks Schaden zuzufügen. "Miller, kommen!" sprach er in sein Funkgerät. "Hier Miller, Sir. Was gibt's?" antwortete ein kräftig klingender Soldat. "Miller hören sie zu. Steigen sie mit ihrem gesamten in die Chimären und ziehen sie sich zurück. Ich will sie so schnell wie möglich in der linken Flanke der Orkarmee sehen. Dort sind viele Panzer aber kaum Orks. Nehmen sie Sprengstoff mit so viel sie können und jagen sie die Dinger in die Luft, Ende!" Kostakov wendete sich seinem Adjutanten zu und befahl ihm sich in ein Zelt zu setzen und Verstärkung von der Luftwaffe zu erbitten. Die Orks waren jetzt sehr nahe und Kostakov nahm nochmals das Funkgerät zur Hand: "Kostakov an alle ‚schweren' Truppen. Ich will das die Baneblades die Orktruppen unter Feuer nehmen. Die kleineren Scouttitanen kümmern sich um schwere Infanterie und die Läufer. Genau so wie die Panzerschwadronen. Die Sturmpanzer rücken über die Flanke vor und die schweren Titanen und die Shadowswords nehmen die Garganten aufs Korn. ‚Schwert des Imperators' weiß, was er zu tun hat. Alle Soldaten wissen ebenfalls was sie zu tun haben. Die Gardisten halten sich bereit den Orks in die Flanke zu fallen und eventuelle Schwachstellen in der Linie zu unterstützen. Möge der Imperator uns alle segnen." Kostakov wartete nicht auf die Rückmeldungen der Truppen. Er wusste das er sich auf sie verlassen konnte. Er stieg auf seinen Baneblade und entsicherte den Sturmbolter.

Er hörte ein lautes Krachen und Knistern als die Titanen ihre Deflektoren aktivierten und er sah wie die Raketenlafetten und Vulkangeschütze, die Megakanonen und Multilaser ihre Ziele anpeilten. Sein eigener Panzer nahm ebenfalls Ziel auf. Sofern das bei so einer Menge Orks überhaupt ging.

Dann war es Still. Orks und Imperium standen sich gegenüber. Kaum 200 Meter voneinander getrennt...
Kostakov aktivierte seinen Comlink und sprach laut und ohne Furcht: "Für den Imperator. Dieser Tag geht in die Geschichte ein. Wir werden kämpfen ohne uns zu beugen. Unsere Familien werden stolz auf uns sein. Waffen ausrichten ... ... ... FEUER!!"

Und es brach los. Die Kanonen der Panzer und Titanen eröffneten das Feuer. Megatonnenschwere Geschosse schlugen in die Reihen der Orks. Panzergeschütze spieen glühenden Tod. Die Orks feuerten zurück und stürmten auf die Stellung des Imperiums zu. Allein in den ersten Sekunden dieser Schlacht starben hunderte wenn nicht Tausende auf beiden Seiten. Es war ein Getöse das man nicht beschreiben konnte. Überall war Feuer, Verderben und Tod. Kostakovs Baneblade rückte vor. Langsam und unaufhaltsam rückte der Panzer vor. Dann kam er endlich in Feuerreichweite der ersten Orklinien. Das Kampfgeschütz und die Demolisherkanone feuerten aus allen Rohren und bald stimmten die Laserkanonen und die schweren Bolter mit ein. Auch Kostakov zielte und fetzte mit seinem Sturmbolter in die Reihen der Orks. Neben ihm kämpften und starben seine Soldaten. Die imperialen Soldaten kämpften tapfer. Aber sobald die Orks den Kampf in die Schützengräben trugen war es aus. Im Nahkampf konnten die Soldaten es nicht mit den Orks aufnehmen. Kostakov schaltete sofort und wies seine Panzer an sich vor die Schützengräben zu bewegen. So mussten die Orks erst einmal an den schweren Panzern vorbei und das war nicht ganz so einfach. Kostakovs Baneblade war der erste der vor Ort war. Doch Kostakovs Rechnung ging nicht auf. Die meisten Panzer blieben im Strom der Orks stecken und kamen nicht voran. Die paar Panzer die Ankamen waren wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Da wurde der Panzer erschüttert. Eine Granate hatte die Kette getroffen. Der Panzer steckte fest. Und dies war nicht der einzige Schaden den der Panzer davontrug. Mehrere Raketen schlugen an der Seite ein und schüttelten Kostakov ziemlich durch. Kurz darauf explodierte irgend etwas im Inneren und die Crew suchte das Weite. Auch Kostakov machte dass er weg kam. Kaum waren sie im Schützengraben verschwunden da wurde der Panzer von einem gleißenden Licht erfasst und verdampfte. Einige der Orkgarganten waren wohl in Reichweite gekommen.

Doch dann geschah etwas womit Kostakov nicht mehr gerechnet hatte. Gewaltige Explosionen durchzogen die Reihen der Orks als ‚Imperators Schwert' von der linken Flanke her schritt. Er war schwer beschädigt aber er stand noch. Wie Kostakov erfuhr hatte der Imperator Titan den gigantischen Orkgarganten ausgemacht und ihn sofort angegriffen. Es war ein harter Kampf gewesen und alle Begleittitanen waren dabei vernichtet worden. Aber das hatte ‚Imperators Schwert' die nötige Zeit verschafft um in den Nahkampf zu kommen. Es war hart gewesen, aber der Imperator Titan hatte es geschafft und letztendlich gesiegt. Aber um welchen Preis? Der rechte Arm fehlte vom Ellenbogen an. Im gesamten Rumpf klafften Löcher. An vielen stellen ‚blutete' der Titan sogar. Doch nun schritt er durch die Reihen der Orks und diese, man glaubt es kaum, wichen zurück.

Kostakov glaubte es nicht. Die Orks zogen sich zurück. Und das an allen Fronten. Es war vorbei... zumindest für kurz. Kostakov wusste, die Orks kommen wieder. Das war nur ein Anfang...

Kostakov machte eine Bestandsaufnahme und kam zu einem erschreckenden Ergebnis. Von den anfänglichen 180.000 Soldaten mussten 95.000 ihr Leben lassen. Die zwölf Panzerkompanien waren auf ganze acht zusammengeschrumpft. Die elf Kompanien schwere Kampfpanzer waren mittlerweile nur noch knapp fünf.
Zwei Shadowsword Kompanien und drei Kompanien Superschwere Baneblades. Die Titanen waren auch nur noch ein Schatten ihrer selbst. ‚Schwert des Imperators' war beinahe Kampfunfähig. Er hatte noch einige Granaten abbekommen bevor die Orks sich zurückzogen. Der restliche Titanbestand war katastrophal. Es waren noch ganze drei Warlord Kampftitanen einsatzfähig. Der Rest war zerstört oder nicht mehr kampffähig. Die Reavertitanen waren auf acht zusammengeschrumpft, wobei zwei der Titanen nur noch begrenzt zum kämpfen fähig waren. Die Warhoundtitanen waren fast ausgelöscht worden. Nicht zuletzt durch ihre Operationen im Hinterland. Es waren noch genau fünf Scouttitanen übrig. Die Verluste an Menschen und Material waren verheerend. Die Orks hatten mindestes genau so viel verloren, wenn nicht mehr. Aber für jeden toten Ork standen vier neue bereit. Kostakov war verzweifelt. Verstärkung war nicht in Sicht und die Linien waren zu geschwächt um eine effektive Verteidigung zu bilden. Aber Kostakov gab nicht auf. Er würde seine Seele so teuer wie möglich verkaufen.

Er ging in sein Zelt und begann einen neuen Plan auszuarbeiten. Vorher jedoch befahl er seinen verbliebenen Männern sich zum Aufbruch fertig zu machen. Defensiv hatte versagt. Nun war die Zeit für die Offensive gekommen. Was hatten sie noch zu verlieren. "Sterben muss jeder einmal!" dachte sich Kostakov und zog sich mit seinen Befehlshabern in das Kommandozelt zurück. Dies sollte wahrlich ein verdammt langer Tag werden...


Die Armee nahm Aufstellung. Die Panzer hatten sich in drei Gruppen aufgeteilt. In der Mitte und an den Flanken. Die Titanen hielten sich nun zurück um in zwei Angriffsgruppen den Feind von hinten anzugreifen. Die verbliebenden Gardisten würden es ihnen gleich tun. Die Infanterie war so weit es ging in Fahrzeuge verladen worden um schneller im Kampf zu sein. Der Rest der Soldaten die nicht mehr in die Chimären passten wurden mit einem großen Teil der verbliebenen Sentinal Kampfläufern zurück gelassen um etwas später in den Kampf einzugreifen. Gerade dort wo Not am Mann war. Kostakov nahm seinen Platz in einer Sturmkompanie ein. Diese Kompanie bestand aus circa zwanzig Chimären voller Gardisten, zwei Höllenhund Sturmpanzern und zwei Leman Russ Exterminatoren um größere Orks fern zu halten. Dies war die Speerspitze des Angriffs.

Die Armee zog los. Schon nach kurzer Zeit waren die Orks in Sicht. Wieder begannen die Titanen das Feuer auf das schwere Gerät zu eröffnen. Anders als von Kostakov erwartet waren die Orks total vom Rückschlag der Imperialen überrascht. Viele Fahrzeuge und Kampfbombas waren nicht bemannt und somit keinerlei Bedrohung als sie zerstört wurden. Das Glück war mit der Imperialen Armee. Die rechte Panzerflanke traf zuerst auf die Orks. Die Maschinenkanonen und schweren Bolter der Exterminatoren töteten jeden Ork in näherer Umgebung während die Demolisherkanonen der Leman Russ Demolisher größere Fetzen aus der Horde sprengten.

Nun war auch die Chimäre des Generals im Kampfgetümmel. Kostakov ließ die Männer aussteigen, damit sie sich in den Nahkampf werfen konnten. Die Imperialen Gardisten waren den Orks zwar unterlegen aber das Überraschungsmoment und der starke Kampfeswille der Gardisten machte das wieder wett. Es war ein blutiger Kampf. Die Männer des Generals warfen sich wild in den Kampf. Und auch Kostakov war eifrig dabei.

Ein großer Orkboss hielt direkt auf Kostakov zu, er hob seinen Spalta und schlug zu. Aber Kostakov war schneller. Er hob sein Energieschwert und parierte den Schlag des Ork. Mit der anderen Hand zog er seine Boltpistole und entlud das gesamte Magazin in den Kopf des Gegners. Der Ork sackte blutend zusammen. Aber es war keine Zeit zum Verschnaufen. Schon der nächste Ork wartete auf den Tod. So spielte es sich überall auf dem Schlachtfeld ab. Aber mit der Zeit wurden die Imperialen zurückgedrängt. Die Orks hatten sich vom Schock erholt und schlugen nun zurück. Kostakov sah wie ein Gardist von vier Orks gleichzeitig angegriffen wurde. Er verteidigte sich ehrenhaft aber er hatte keine Chance. Der Spalta eines Orks trennte ihm den Arm ab. Kostakov hörte en Mann schreien aber das half ihm nichts mehr. Die Orks stürzten sich auf ihn und zerfetzten ihn.

Wieder wurde der General angegriffen. Diesmal von gleich drei Gegnern. Er hob sein Schwert und parierte den ersten Schlag. Dem zweiten konnte er ausweichen aber der dritte Schlag traf ihn an der Schulter. Kostakov ignorierte den Schmerz und rammte sein Energieschwert dem ersten Angreifer in den Hals. Die Klinge schnitt durch die Sehnen des Ork wie ein heißes Messer durch Butter. Auch den zweiten Angreifer konnte Kostakov niederstrecken. Doch der Dritte war ein harter Brocken. Er schlug wieder zu aber der General parierte den Schlag gekonnt. Wieder und immer wieder schlug der Ork auf den General ein. Kostakov wurde zurückgedrängt. Langsam aber sicher verlor er die Kontrolle über diesen Nahkampf. Er stolperte. Er fiel. Kostakov machte Frieden mit dem Imperator und erwartete den Tod...

Da erschien ein Schatten in Kostakovs Blickfeld. Eine Klinge fuhr auf den Ork herab und zerteilte ihn in zwei Teile. Der Space Marine bückte sich und sprach: "Alles in Ordnung Bruder General?" Kostakov antwortete nicht und sprang auf. Er schaute sich um. Der General sah sich um und sah wie nicht weniger als vier Thunderhawk Landungsschiffe in den Farben der Black Templars landeten. Kostakovs Herz machte einen Freudensprung. Anfangs sah es so aus als ob der Angriff abgewehrt wurde, denn die Orks hatten in allen Abschnitten wieder die Oberhand gewonnen. Doch nun waren die Space Marines gekommen. Aber die Schlacht war noch nicht gewonnen. Immer noch war das Imperium vier zu eins unterlegen. Kostakov stürmte an der Seite der Space Marines weiter vor. Mitten in einen Nahkampf der schon fast verloren war. Er stürmte auf den nächsten Ork zu und schlug ihm mit seinem Energieschwert erst den Arm und dann den Kopf ab. Er war wie ihm Wahn. Er vergass alles um sich. Es gab nur noch den Kampf. Sieg oder Niederlage. Ruhm oder Verderben. Und er kämpfte. Kämpfte wie nie zuvor. Ein Ork nach dem anderen fiel unter seiner Klinge.

Als seine Männer das sahen, fassten sie neuen Mut. Sie zogen ihre Messer und steckten die Bajonette auf. Mit lautem Kampfgeschrei stürzten sich die Soldaten in den Kampf mit den Orks. Vielen gelang es sogar einen Ork niederzuringen und zu töten. Aber wie schon in der ersten Schlacht gab es für jeden toten Ork Dutzende neue. Es war eine Verzweiflungsschlacht. Aber die Soldaten hatten nichts zu verlieren.

Auch die Space Marines stürzten sich in den Kampf. Diese hatten allerdings weniger Mühen die Orks niederzuringen. Kostakov sah wie ein Paladin der Space Marines einen Ork mit der einen Hand an der Gurgel hielt und ihm mit der anderen Hand das Herz aus dem Leib riss. Ein anderer Space Marine war gerade dabei mit einem Kettenschwert einen Orkboss regelrecht zu sezieren. Ein weiterer Space Marine entlud gerade sein gesamtes Boltermagazin in den Kopf eines großen Orks. Der Kopf des Aliens zerplatzte in einer schleimigen Fontäne als die Geschosse das Gehirn zerfetzten. Und da sah Kostakov ihn. Ein großer Space Marine. Gehüllt in eine weiße Robe. Er schwang ein großes schwarzes Schwert und fuhr wie der Imperator persönlich durch die Reihen der Orks. Dies musste der Legendäre ‚Champion des Imperators' sein. Eine Legende in diesem Konflikt. Auf diesen Champion gingen mindestens zweihundert tote Orks.

Der Champion brüllte etwas. Kostakov verstand es nicht. Der Champion drehte sich, Kostakov konnte es kaum glauben, und schritt langsam auf ihn zu. Der Champion nahm den General beiseite und tötete nebenbei noch zwei Orks mit seinem Schwert, ohne auch nur hinzusehen.

"Ihr müsst General Kostakov sein" sprach der Riese. "Es tut uns leid das wir so spät kommen, aber wir wurden aufgehalten!" Kostakov brachte kein Wort heraus. "Kommt General, kämpft an meiner Seite. Zusammen werden wir die Orks zu Fall bringen...!" Der Champion schritt davon.
Kostakov stand da wie vom Donner gerührt. Aber er folgte dem Giganten. Der Champion stürmte los. Direkt auf einen großen Mob der Orks. "Ach General, nennt mich Thomas!"

Bruder Thomas und Kostakov stürmten nach vorne. Der General sah wie einige Space Marines und Soldaten mit lautem Gebrüll folgten. Mit Getöse krachten die Gegner ineinander. Kostakov spürte wieder dieses Gefühl. Er war wieder eins mit dem Kampf. Eins mit dem Schwert. Eins mit dem Tod. Und er kämpfte, denn der Meister stand an seiner Seite. Und mit ihm die besten Krieger der Galaxis...


Kostakov öffnete die Augen. Es war still. In der Luft lag der Geruch von Blut und Maschinenöl. Er versuchte aufzustehen aber es ging nicht. Sobald er sich aufrichtete wurde ihm übel und schwarz vor Augen. So musste er sich wieder hinlegen.
Ein Gigant in weißer Rüstung beugte sich über ihn. "Willkommen mein Freund. Ich bin Apothecarius Bestuhr vom Orden der Black Templars. Willkommen in der Welt der Lebenden. Gleich wird es euch besser gehen!"
Der Apothecarius beugte sich nach unten und Kostakov spürte eine Injektion. Sofort wurde ihm wieder klar im Kopf. Er erinnerte sich.

Er hatte zusammen mit Thomas, dem Champion des Imperators gekämpft. Ein Orkboss langte nach ihm und die Energieklaue traf ihm am Arm. Der Arm ... Kostakov tastete nach links und traf auf Metall. Von der Schulter abwärts war der Arm abgerissen worden. Kostakov erinnerte sich an den dumpfen Schmerz als die Klaue die Plattenrüstung durchschlug. Er sah vor sich wie Thomas sich über ihn beugte. Dann war alles schwarz...

Kostakov stand auf und schritt aus dem Zelt. Vor ihm bot sich ein Bild es Grauens. Überall lagen Leichen... Manchmal sämtlichen Körperteilen beraubt. Überall lagen sie. Orks und Menschen. Kostakov erspähte sogar vereinzelte Space Marines. Allerdings waren sie in der Masse von Leichen und Trümmern kaum auszumachen.

Kostakov begab sich zum nächsten Zelt. Er blickte hinein und entdeckte Bruder Thomas. Er hatte den Helm abgenommen, aber man konnte ihn an der arkanen Rüstung erkennen. "General Kostakov, ich bin erfreut euch wohlauf zu sehen!" sprach er. "Die Orks haben sich ins Hinterland zurückgezogen. Verfolger sind unterwegs... Gerne würden wir euch weiter unterstützen, aber wir müssen weiter. Ein Konvoi der Salamanders wurde in Sektor 24 eingekreist. Lebt wohl. Es war mir ein Vergnügen mit euch zu kämpfen."
Ohne ein weiteres Wort verließ Bruder Thomas das Zelt. Er stieg in das Thunderhawk. Es hob ab.

Die Space Marines zogen ab. Krieger die nur für einen Zweck lebten. Für den Kampf. Jeden Tag, jede Stunde ihres Lebens. Von jetzt an bis in alle Zeit...
Kostakov holte sich einen Statusbericht. Die Armee der Orks hatte fest einstecken müssen als die Space Marines ankamen. Das Blatt hatte sich schnell gewendet. Aber es war ein bitterer Sieg.
80% aller imperialen Soldaten waren gestorben. Weitere 15% waren verstümmelt oder lagen im sterben.

Kostakov sah wie mehrere Landungsboote in seiner Nähe landen. Das waren wohl die Ablösungstruppen. Die Verletzten wurden eingeladen. Das Frischfleisch nahm Stellung.
Es waren junge, frische Soldaten. Heute waren sie noch Jünglinge. Aber bald sollten Männer aus ihnen werden ... Niemand wusste das so gut wie Kostakov.
Er stieg in das erstbeste Landungsboot und setze sich. Kostakov war müde. Er war es müde zu kämpfen. Er war es müde den Tod vor Augen zu habe... Für ihn war der Kampf vorbei...

Das Landungsboot startete und brachte ihn zum nächsten Stützpunkt... Kostakov war froh. Froh noch zu leben.
Tränen quollen aus seinen Augen als er an das Grauen dachte das er gesehen hatte. Ja es war wirklich ein verdammt langer Tag gewesen... und der nächste sollte bald anbrechen... denn die Orks leckten nur ihre Wunden... sie würden wieder kommen...

Und das war sicher...



Urheberrecht: Felix Schultz, 2002



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