Mündungsfeuer

von Johannes Arnold

Es war finstere Nacht. Hier und dort brannten Ruinen oder Fahrzeuge. Kurzfristig erhellte auch das Mündungsfeuer der Artillerie und anderer Waffen die Dunkelheit. Schwacher Feuerschein fiel in einen Schützengraben. Hier lagen tote imperiale Soldaten und Dark Angels. Doch zwei standen noch und feuerten mit ihren Boltern in die Nacht. Bruder Ignus sah mit seinem Nachtsichtgerät in die schwarze Nacht. "Die Grünhäute stehen nicht mehr auf.", stellte er fest. Bruder Arbor nickte stumm. "Ich war ja noch recht zuversichtlich als sie uns den Befehl gaben den Graben bis zum letzten Mann zu halten.", fuhr er fort. Arbor überlegte. Alle seine Brüder die mit ihm hierher kamen lagen nun tot um ihn herum. Er erkannte einen Soldaten wieder der mit zerfetzten Oberkörper dalag. Dieser hatte vor der Schlacht noch zu ihm gesagt: "Wenn ihr Marines hier seid können wir nur gewinnen, ihr Jungs seit einfach unschlagbar." Das hatte er ihm gesagt bevor es losging. Er wurde aus seinen Überlegungen aufgeschreckt als Bruder Ignus rief: "Da kommen wieder welche!" Das Mündungsfeuer der Bolter der beiden Marines erhellte erneut die Nacht. 5 Orks fielen. Einige warfen noch primitive Granaten, die Explosionen konnten aber den Servorüstungen nichts anhaben. Ignus drehte sich zu ihm: "Hoffentlich kommt bald die Verstärkung, sonst müssen wir uns mit bloßen Händen verteidigen. Das macht zwar mehr Spass, hält man aber nicht solange durch." Ignus war in solchen Dingen unverwüstbar. Sein Flammenwerfer war schon lange leer. Arbor hatte eigentlich gedacht, dass Ignus nur mit dem Flammenwerfer so gut umgehen konnte, aber der Bolter schien da keinen Unterschied zu machen. Sie hörten das Pfeifen eines Mörsers. Beide Marines warfen sich auf den Boden. Schrapnell und Erde flog an Bruder Arbor vorbei. Vorsichtig richtete er sich wieder auf. Wo vor kurzem noch Bruder Ignus gelegen hatte war jetzt ein Krater. Bruder Arbor trauerte. Er betete für Bruder Ignus und seine Gefallenen. Nun war er der einzige der diesen Graben verteidigen konnte. Er war alleine. Er schreckte auf als er ein "Waaaaagh!" hörte und ein Ork mit gezücktem Spalta auf ihn zusprang. Gedankenschnell riss er seinen Bolter nach oben und drückte ab. Die Innereien des Orks verteilten sich im Graben. Dann detonierte eine Fragmentgranate neben ihm. Unbeeindruckt feuerte der Marine auf die Orks, die auf ihn zurannten. Der letzte wurde von dem Aufprall des Boltergeschosses ein ganzes Stück zurückgeworfen. Bruder Arbor lud nach. Sein letztes Magazin. Er war alleine. Ein gewaltiger Schatten kam brüllend auf ihn zugestürmt. Der Dark Angel hielt den Abzug gedrückt. Geschosse bohrten sich in den Körper des Orks. Ein Klicken wies Arbor darauf hin, dass sein Magazin leer war. Der Boss hob wankend seine Energiefaust, und brach dann leblos zusammen. Bruder Arbor atmete tief durch, für einen Moment hatte er gedacht das Rauschen von Todesschwinge zu hören, der ihn zu seinen gefallenen Brüdern bringt. Er zog sein Kettenschwert und hielt den Griff fester als je zuvor. Er würde diesen Graben verteidigen auch wenn er alleine war. Dann herrschte Stille, kein Gewehrfeuer mehr. Keine Schreie. Die Feuer der Ruinen und Fahrzeuge flackerten nur noch wenig. Der Morgen graute. Bruder Arbor kletterte aus dem Schützengraben. Die ersten Sonnenstrahlen fielen auf seine dunkelgrüne Rüstung. Und zeichneten seine schwarze Silhouette im Morgenhimmel ab. Arbor blickte nach oben. Ein Thunderhawk Landungsschiff zog über den Himmel. Er war nicht mehr alleine.



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